Analyse der Netzbetreiber Oktoberfest: Mobiler Datenverbrauch schießt in die Höhe
Das Oktoberfest in München führt zu einem beispiellosen Anstieg im mobilen Datenverbrauch. Das zeigen neueste Auswertungen der Netzbetreiber.
Das Oktoberfest in München stellt die Mobilfunknetz-Betreiber vor besondere Herausforderungen. Die Massen an Besuchern, die ihre Erlebnisse per Smartphone teilen, treiben den Datenverbrauch in die Höhe. Schon am ersten Wochenende des diesjährigen Festes verzeichneten die deutschen Netzbetreiber neue Rekorde im mobilen Datenverkehr, wie das Vergleichsportal Verivox berichtet.
Besonders häufig für Social-Media-Dienste
Die Deutsche Telekom registrierte am ersten Wiesn-Wochenende eine Übertragung von rund 42.000 Gigabyte (42 Terabyte) an Daten. Etwa 40 Prozent dieser Daten liefen über das 5G-Netz und wurden besonders häufig für Social-Media-Dienste wie Instagram, WhatsApp und Snapchat genutzt. Um den erhöhten Bedarf zu decken, stellte die Telekom zehn zusätzliche Mobilfunkmasten sowie vier weitere Standorte in Bierzelten auf. Im Vergleich dazu lag der Verbrauch am ersten Festwochenende des Vorjahres bei "nur" bei 28,5 Terabyte.
Auch Vodafone verzeichnete einen deutlichen Anstieg im Datenverbrauch. Am ersten Wochenende wurden rund 30.000 Gigabyte übertragen – ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Interessanterweise kam über ein Drittel des Datenverkehrs von ausländischen Besuchern, insbesondere aus den USA, Italien und der Schweiz. Für die Dauer des Oktoberfestes rechnet Vodafone mit einem Verbrauch von insgesamt 200.000 Gigabyte.
O2 mit Steigerung des Datenverbrauchs um 30 Prozent
Bei O2 stieg der mobile Datenverbrauch um 30 Prozent im Vergleich zu den Vorjahreswochenenden. An nur zwei Tagen verbrauchten O2-Kunden rund 40.000 Gigabyte – mehr als während des gesamten Oktoberfests im Jahr 2017. Der Netzbetreiber installierte für das Volksfest insgesamt 22 zusätzliche 5G-Mobilfunkantennen auf dem Gelände.
"Ähnlich wie die Fußball-EM im Sommer ist auch das Oktoberfest ein Prestige-Projekt für die international agierenden Netzbetreiber", erklärt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox. "Allein die für das Oktoberfest zusätzlich bereitgestellte Infrastruktur könnte eine mittelgroße deutsche Stadt umfassend mit Mobilfunk versorgen."
Ein Problem der Netzbetreiber in Deutschland bleibt
Trotz der beeindruckenden Zahlen bleiben Funklöcher in Deutschland ein Problem. Eine Verivox-Umfrage im Frühjahr zeigte, dass drei Viertel der Deutschen nach wie vor über Netzwerkprobleme klagen; für 18 Prozent sind diese sogar ein regelmäßiges Ärgernis. Besonders Pendler sind betroffen: In ländlichen Gebieten erleben sie häufiger Netzausfälle oder -abbrüche als Stadtpendler (84 zu 70 Prozent).
Angesichts dieser Probleme wünschen sich viele Verbraucher, dass Netzbetreiber nicht nur bei Großprojekten wie dem Oktoberfest oder sportlichen Großereignissen zuverlässig arbeiten, sondern auch im Alltag stabile Netze bieten.
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- Pressemitteilung von Verivox vom 2.10.2024