Zwei Vorfälle an einem Tag Feuerwehr sichert Baukräne vor dem Umstürzen
Zwei Kräne auf Baustellen in München drohten umzustürzen. Die Feuerwehr rückte an, um ein Unglück zu verhindern.
Zwei Baukräne hielten die Feuerwehr in München am Mittwoch in Atem: Am Vormittag hatten die Einsatzkräfte einen Kran in der Hochbrückenstraße in der Innenstadt abgesichert, eine Schule und ein Hotel waren zuvor evakuiert worden. Rund 300 Menschen waren betroffen. Die Polizei sperrte den Gefahrenbereich großräumig ab.
Ein Sprecher der Berufsfeuerwehr sagte: "Das Fundament war ausgespült und deshalb konnte die Standsicherheit des Krans nicht mehr gewährleistet werden." Die Einsatzleitung hatte entschieden, zusammen mit der Höhenrettung den Kran zurückzubauen.
Dem Feuerwehrsprecher zufolge handelte es sich um die gleiche Baustelle, bei der erst in der vergangenen Woche ein Gerüst in eine Baugrube gefallen und ein 41-Jähriger schwer verletzt worden war. Arbeiter hatten damals mithilfe eines Baukrans einen Treppenturm, der in die Grube hinunterführte, versetzen wollen. Dabei fiel der Turm etwa fünf Meter in die 15 Meter tiefe Baugrube.
Weiterer Baukran in Pasing "in Schieflage"
Am Nachmittag geriet ein weiterer Baukran in der Verdistraße in Pasing "in deutliche Schieflage" und wurde ebenfalls von der Feuerwehr gesichert. Einsatzkräfte der Feuerwehr München sicherten den Baukran, auch hier war ein Rückbau nötig. Rund 200 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen, die Verdistraße wurde komplett gesperrt. Diesmal waren 54 Wohnungen und etwa 200 Personen von der Räumung betroffen. Ein Linienbus und ein Restaurant wurden als Aufenthaltsräume zur Verfügung gestellt.
Ob die Unterspülung des Krans in der Hochbrückenstraße mit den starken Regenfällen der vergangenen Tage zusammenhängt, blieb zunächst unklar. "Da hat auf jeden Fall Erde gefehlt, die durch Wasser ausgetragen wurde", erläuterte der Feuerwehrsprecher. Die Arbeiten waren am Abend gegen 22 Uhr abgeschlossen. Die Bewohner konnten daraufhin in ihre Wohnungen zurückkehren.
Und auch ein weiterer Kran machte in den vergangenen Tagen Schlagzeilen: Am Wochenende war in der Landeshauptstadt ein Baukran auf zwei Mehrfamilienhäuser gestürzt. Anwohner hatten zwar noch die Einsatzkräfte gerufen, weil der Kran im Innenhof in Schiefstand geraten war, doch kurz darauf stürzte er um und landete auf dem gemeinsamen Dach der beiden Mehrfamilienhäuser. Zum Glück hielt sich der Feuerwehr zufolge zu diesem Zeitpunkt niemand in den Dachgeschosswohnungen auf.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa