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München: Mit dieser App können Sie auf der Wiesn nach Hilfe rufen


"Großes Stück mehr Sicherheit"
Hilfe per Knopfdruck auf der Wiesn: Diese App macht es möglich


11.09.2024Lesedauer: 3 Min.
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Von links: Patrick Burkhardt (Geschäftsführer 089-Bar), Katharina Inselkammer (Wirtin des Armbrustschützenzelts), Matthias Rösch (Geschäftsführer von "Die Hoflieferanten“ und Veranstalter des Wiesnclubs) und Tilman Rumland (Gründer und Geschäftsführer von SafeNow).Vergrößern des Bildes
Von links: Patrick Burkhardt (Geschäftsführer 089-Bar), Katharina Inselkammer (Wirtin des Armbrustschützenzelts), Matthias Rösch (Geschäftsführer von "Die Hoflieferanten“ und Veranstalter des Wiesnclubs) und Tilman Rumland (Gründer und Geschäftsführer von SafeNow). (Quelle: Patrik Stäbler)

Hilfe holen per Knopfdruck: Das ist auch beim Oktoberfest möglich – über die App SafeNow. Nach dem erfolgreichen Probelauf im Vorjahr kommt sie heuer in zwei Festzelten sowie im Wiesnclub zum Einsatz.

Dass aus einer schlechten Sache etwas Gutes erwachsen kann – diese Erfahrung hat Tilman Rumland vor einigen Jahren gemacht. Seinerzeit wurde seine damalige Freundin bei einem Clubbesuch auf der Toilette von zwei Männern sexuell missbraucht. Zwar seien in dieser Nacht ganze acht Security-Mitarbeiter zugegen gewesen, "und einer davon war Luftlinie nicht mal zehn Meter entfernt", sagt der 35-Jährige. Aber das Sicherheitspersonal bekam von dem Übergriff nichts mit.

"Da habe ich mir gedacht: Es kann doch nicht sein, dass im 21. Jahrhundert auf der einen Seite jemand Hilfe braucht, wie meine Ex-Freundin, und auf der anderen Seite jemand helfen könnte wie die Security-Leute – und trotzdem kommen beide nicht zusammen", sagt Tilman Rumland. Aus diesem Gedanken heraus gründete er vor fünf Jahren die Firma SafeNow und entwickelte eine gleichnamige App, die inzwischen bundesweit in Clubs, Bahnhöfen, Schwimmbädern und nun auch zum zweiten Mal auf dem Münchner Oktoberfest zum Einsatz kommt.

Sicherheitsleute wissen "metergenau, wo sie hinmüssen"

"Smart Local Matching" heißt das Prinzip dahinter. "So funktioniert Tinder für die Liebe, Airbnb für Wohnungen oder Volt für Essen", sagt der Firmengründer. Diese Idee habe er auf das Thema Sicherheit übertragen. Konkret können Nutzerinnen und Nutzer über einen Button in der SafeNow-App einen Alarm absenden. Dieser löst nicht nur bei den Mitgliedern einer zuvor definierten Gruppe einen durchdringenden Piepton auf dem Handy aus. Sondern befindet sich der oder die Hilfesuchende in einer sogenannten SafeNow-Zone wie einem Club oder einem Wiesn-Zelt, dann werden auch die dortigen Security-Mitarbeiter informiert. Überdies wird ihnen angezeigt, wo der Alarm ausgelöst wurde.

"Sie wissen dann metergenau, wo sie hinmüssen. Dadurch wird die Hilfe unglaublich schnell", sagt Tilman Rumland. "In Clubs, Bahnhöfen oder bei Festivals sind die Sicherheitsleute in 30 Sekunden am Ort des Geschehens." Dabei geht es nicht nur um sexuelle Belästigungen, sondern auch im Falle von Schlägereien oder medizinischen Notfällen kann über SafeNow schnelle Hilfe per Knopfdruck geholt werden. Ebenso lässt sich die App als privates Alarmierungssystem nutzen. "Ich selbst habe das beispielsweise für meine 70-jährige Mutter", sagt Rumland. "Wenn sie den Alarm auslöst, dann werden ich, meine Schwestern und ein Nachbar informiert."

SafeNow-App kam schon bei letzter Wiesn zum Einsatz

Im Vorjahr kam SafeNow erstmals auf dem Oktoberfest zum Einsatz, und die Erfahrungen in der Schottenhamel-Festhalle seien durchweg positiv gewesen, sagt dessen Sicherheitschef Felix Lechner. "Wir sind dadurch viel präsenter, weil jeder Gast oder auch jede Bedienung im Endeffekt unsere Augen und Ohren im Zelt sein können. Damit haben wir eine größere Abdeckung." Heuer setzt neben der Schottenhamel-Festhalle auch das Armbrustschützenzelt auf die App, dessen Wirtin Katharina Inselkammer betont: "Die komplette Sicherheit werden wir nie bekommen, aber ein großes Stück mehr Sicherheit beziehungsweise Sicherheitsgefühl haben wir durch SafeNow."

Seit dem vergangenen Oktoberfest habe seine Firma eine derart rasante Entwicklung genommen, "wie wir es selbst nicht für möglich gehalten hätten", sagt Tilman Rumland. Zählte die App im Vorjahr noch 24.000 Downloads, so sei man inzwischen bei fast einer Million. Neben Nachtclubs wie der 089-Bar, dem Pacha und dem Wiesnclub in der Alten Kongresshalle sind mittlerweile auch Freibäder in Berlin, Hotels, Festivals und der Hamburger Hauptbahnhof zu SafeNow-Zonen geworden.

App soll für Nutzer kostenlos bleiben

Hierfür bezahlen die Unternehmen und Institutionen – für die Nutzerinnen und Nutzer hingegen ist die App kostenlos. "Wir speichern auch keine Geodaten, sondern wir sind wahrhaft for free – und das wird auch so bleiben", verspricht Rumland. "Wir tragen so gemeinsam die neue Art, wie Sicherheit gemacht wird, von München aus in die Welt und helfen Menschen sowohl in Zonen als auch in privaten Gruppen, besser aufeinander aufzupassen."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort bei der Pressekonferenz von SafeNow
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