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München

München: Gesundheitsministerin warnt vor Geschlechtskrankheiten


Welttag der sexuellen Gesundheit
Ministerin warnt vor steigenden HIV- und Syphilis-Infektionen


04.09.2024Lesedauer: 2 Min.
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Mit HIV-Schnelltests lassen sich Blutproben schnell untersuchen.Vergrößern des Bildes
Ein HIV-Schnelltest (Symbolbild): So lassen sich Blutproben schnell untersuchen. (Quelle: Britta Pedersen/dpa)

Am Mittwoch ist Welttag der sexuellen Gesundheit. Für das Bayerische Staatsministerium Anlass, vor Geschlechtskrankheiten zu warnen.

Anlässlich des Welttags der sexuellen Gesundheit am 4. September hat Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach (CSU) zu einem konsequenten Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STI) aufgerufen. Die Ministerin betonte: "Falsche Scham und Gedankenlosigkeit können uns selbst und andere Menschen gefährden." Es sei leider nach wie vor ein Tabu, über sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen. "Dabei kann man sich und andere schützen, wenn man sich entsprechend informiert."

Diagnosen oft erst Jahre nach der Infektion gestellt

Hintergrund sind unter anderem die steigenden Neuinfektionen bei Syphilis und HIV: Die Zahl der gemeldeten Syphilis-Fälle in Bayern hat sich von 1.388 Fällen im Jahr 2022 auf 1.451 Fälle im Jahr 2023 erhöht. Eine Syphilis-Infektion kann unbehandelt schwere Organschäden verursachen und das Gehirn angreifen. Auch die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Bayern ist zuletzt gestiegen: Im vergangenen Jahr lag sie nach aktuellen Schätzungen des Robert Koch-Instituts bei 280 – das sind 40 Fälle mehr als im Jahr 2022.


Quotation Mark

"Falsche Scham und Gedankenlosigkeit können uns selbst und andere Menschen gefährden"


Bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU


Die realen Zahlen könnten jedoch abweichen, da HIV-Diagnosen oft erst Jahre nach der Infektion gestellt werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Gesundheitsministeriums. Für das Jahr 2023 schätze das RKI die Anzahl der Erstdiagnosen in Bayern auf 670, im Jahr 2022 waren es noch 540.

Infektionsrate bei 25-49-Jährigen am höchsten

Besonders gefährdet für eine Infektion sind nach Angaben von Gerlach Erwachsene im Alter von 25 bis 49 Jahren. In dieser Altersgruppe sei die Neu-Infektionsrate am höchsten, sagte sie. "Eine HIV-Infektion und AIDS sind zwar mittlerweile behandelbar, aber noch immer nicht heilbar. Es ist deshalb wichtig, sich konsequent vor einer Infektion mit dem HI-Virus zu schützen und Kondome zu benutzen."

Die Ministerin betonte, man müsse weiter über HIV aufklären. Der Freistaat habe für Maßnahmen und Einrichtungen zur Eindämmung von HIV allein in den vergangenen 15 Jahren mehr als 56 Millionen Euro bereitgestellt. Im aktuellen Haushalt des Bayerischen Gesundheitsministeriums stehen nach eigenen Angaben rund vier Millionen Euro zur Verfügung.

HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs

Gerlach unterstrich zudem mit Blick auf sogenannte krebserregende Humane Papillomviren (HPV): "Die rechtzeitige HPV-Impfung schützt Mädchen und Jungen wirksam und sicher vor verschiedenen durch HPV hervorgerufenen Krebserkrankungen wie beispielsweise Gebärmutterhalskrebs."

In Bayern seien jedoch weniger als die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und nur knapp ein Viertel der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft. "Mir ist es sehr wichtig, für dieses Thema zu sensibilisieren", sagt Gerlach – gerade auch mit Blick auf den diesjährigen Präventionsschwerpunkt "Frauengesundheit".

Humane Papillomviren (HPV)

Übertragen werden die Viren vor allem beim Geschlechtsverkehr. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche ab neun Jahren. Die Weltgesundheitsorganisation und die Europäische Union wollen bis 2030 eine Impfquote von mindestens 90 Prozent bei 15-jährigen Mädchen und eine deutliche Steigerung bei der Impfquote der 15-jährigen Jungen erreichen.

"Sexuell übertragbare Infektionen können unbehandelt schwere Folgen haben. Umso wichtiger ist, dass sich Betroffene frühzeitig ärztlichen Rat suchen", unterstrich Gerlach. Das Arzt-Patienten-Gespräch über sexuelle Gesundheit und sexuell übertragbare Infektionen sollte ebenso selbstverständlich sein wie das Gespräch über andere gesundheitsbezogene Themen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Bayerischen Gesundheitsministeriums vom 3. September 2024
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