Polizei stockt auf Nach Blockade: Mehr Polizei soll Flughäfen sichern
Klimaaktivisten legen den Flugbetrieb in Köln/Bonn und Frankfurt am Main lahm. Der Airport in München ist in ständigem Austausch mit Polizei und Sicherheitsbehörden.
Der Münchner Flughafen sieht sich im Hinblick auf mögliche Protestaktionen der "Letzten Generation" gut gewappnet. Sämtliche Sicherheitseinrichtungen würden den Vorgaben der internationalen zivilen Luftfahrtorganisation ICAO entsprechen, erklärte ein Sprecher auf Nachfrage. "Die mit den zuständigen Aufsichtsbehörden und der Polizei abgestimmten Sicherungsmaßnahmen gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus."
Bei Prüfungen im vergangenen Jahr habe der Airport sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene sehr gut abgeschnitten. Der Flughafen sowie die Polizei und die Sicherheitsbehörden würden in regelmäßigem Austausch stehen, sagte der Sprecher. Gemeinsam werde man sich angesichts der aktuellen Geschehnisse in Köln/Bonn und Frankfurt am Main über mögliche Maßnahmen abstimmen. "Vorfälle, bei denen mit brachialer Gewalt und hochkrimineller Energie die lokalen Sicherungsmaßnahmen durchbrochen werden, nehmen wir sehr ernst."
Flughafen in enger Abstimmung mit der Polizei
Das Sicherheitskonzept für den Münchner Flughafen werde von der zuständigen Luftsicherheitsbehörde genehmigt und die daraus abzuleitenden Maßnahmen in enger Abstimmung mit Polizei und Sicherheitsbehörden des Bundes und Landes festgelegt, erklärte der Sprecher. Detaillierte Informationen über die Vorkehrungen konnte und wollte er jedoch nicht nennen. Aktivisten der "Letzten Generation" hatten in München zuletzt zum Auftakt der Pfingstferien den Verkehr auf dem Flughafen für mehrere Stunden lahmgelegt.
Am Mittwoch und Donnerstag hatten sich Mitglieder der "Letzten Generation" auf den Rollfeldern der Flughäfen in Köln/Bonn und Frankfurt am Main festgeklebt. An beiden Airports kam daraufhin der Flugbetrieb für Stunden zum Erliegen. Die Aktionen waren Teil der weltweiten Kampagne "Oil Kills". Die Klimaaktivisten fordern einen internationalen Vertrag zur Nichtverbreitung und dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. Sie kündigten bereits weitere Proteste an.
Polizei soll Flughafen-Blockaden verhindern
Als Reaktion darauf hat die Staatsregierung die Polizeipräsenz an Bayerns Flughäfen erhöht. "Wir haben hier insgesamt natürlich auch verstärkte Kräfte, um die Kontrollen vorzunehmen", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dem Radiosender "Antenne Bayern" am Donnerstag. "Gerade aufgrund dieser Klimaaktivisten gestern in Köln und heute in Frankfurt haben wir aber darüber hinaus auch den Schutz der Flughäfen in Bayern noch mal deutlich erhöht."
Nach Herrmanns Worten stehen Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei zusätzlich zur Verfügung, um Flughafen-Blockaden in Bayern zu verhindern. "Und wenn irgendwo etwas geschieht, dann ist das so schnell wie möglich auf jeden Fall wieder aufzulösen."
- Schriftliche Anfrage an die Pressestelle des Münchner Flughafens
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur