Dachau: Unbekannte stehlen mehrere Gegenstände aus KZ-Gedenkstätte

Türriegel, Duschkopf-Attrappe, Gedenktafel: Unbekannte haben mehrere Gegenstände aus den KZ-Gedenkstätten Flossenbürg und Dachau gestohlen. Die Polizei ermittelt.

Bislang unbekannte Täter haben zuletzt mehrere Gegenstände aus den KZ-Gedenkstätten in Dachau sowie in Flossenbürg in der Oberpfalz gestohlen. Die Polizei ermittelt und bittet dabei mögliche Zeugen um Hilfe. Wie eine Sprecherin der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten der Deutschen Presse-Agentur sagte, solle nun das Sicherheitskonzept in den beiden ehemaligen Konzentrationslagern überprüft und den technischen Entwicklungen entsprechend optimiert werden.

Das Motiv für die Taten ist noch unklar, heißt es. Die Polizei schließt jedoch nicht aus, dass es sich bei den Dieben um Trophäensammler handelt. Die Stiftung Bayerischer Gedenkstätten spricht von Einzelfällen. Zuletzt war vor zehn Jahren das Lagertor der KZ-Gedenkstätte in Dachau mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" gestohlen worden. Dieses tauchte nach einem anonymen Hinweis erst gut zwei Jahre später nahe der norwegischen Küstenstadt Bergen wieder auf.

Erneute Diebstähle auch in KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Diesmal hatten es die Täter in Dachau auf eine Duschkopf-Attrape sowie den Riegel einer Türe der ehemaligen Gaskammer aus der sogenannten "Baracke X" abgesehen. Die Tür führte aus dem als "Brausebrad" bezeichneten Raum, aus welchem die Duschkopf-Attrape gestohlen wurde. Die Diebstähle ereigneten sich nach Angaben der Polizei zwischen dem 1. Juli und dem 10. Juli.

Aus der KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg wurden eine Waschbeckenhalterung und ein Deckel des Kamins gestohlen. Zudem wurde eine Gedenktafel für den ehemaligen Häftling Rudolf Nowak, der im Januar 1945 im Lager starb, entwendet. Bereits Anfang des Jahres seien historische Granitplatten aus einem Gehweg gestohlen worden, die zur Restaurierung gelagert worden seien, wie eine Stiftungssprecherin sagte