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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zweiter Prozesstag Boatengs Ex-Freundin erhebt erneut Vorwürfe
Der Prozess im Verfahren Jérôme Boateng geht weiter. Am zweiten Prozesstag sagt die Ex-Partnerin des Fußballers aus. Und enthüllt schreckliche Details.
Eine Woche nach seinem Prozessauftakt am 14. Juni sitzt Jérôme Boateng an diesem Freitagmorgen wieder auf der Anklagebank. Am ersten Verhandlungstag hatte sich der Ex-Nationalspieler zum ersten Mal zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft geäußert. Er ist wegen Beleidigung und Körperverletzung gegenüber seiner langjährigen Ex-Freundin angeklagt.
Boateng soll Ex-Partnerin gedroht haben
Nun äußert sich die Frau vor Gericht: Ihren Angaben zufolge soll der Ex-Nationalspieler ihr in den Kopf gebissen, sie an den Haaren gezerrt und ins Gesicht geschlagen haben. Als die Frau am Tag nach der Tat andeutete, ihren damaligen Partner dafür eigentlich anzeigen zu müssen, habe dieser ihr gedroht. "Wenn du mich anzeigst, sorge ich dafür, dass die Kinder ins Heim kommen", soll Boateng laut der Frau gesagt haben.
Boateng weist die Vorwürfe nach wie vor zurück. Der "aggressive Part" in der Beziehung soll nicht er, sondern vielmehr seine ehemalige Partnerin gewesen sein, sagte er bereits am ersten Prozesstag vor einer Woche.
Richterin muss Prozess mehrmals unterbrechen
Die Richterin Susanne Hemmerich musste den Prozess am Vormittag mehrmals unterbrechen, unter anderem, weil die Zeugin in Tränen ausgebrochen war. Am Nachmittag soll eine Freundin der mutmaßlichen Geschädigten aussagen. Sie war im Sommer 2018 mit dem Paar im Urlaub und soll die Vorfälle damals mitbekommen haben.
Jérôme Boateng war in die Kritik geraten, nachdem eine weitere Ex-Freundin, Kasia Lenhardt, im Jahr 2021 kurz nach der Trennung von dem Ex-Fußballprofi gestorben war. Die Behörden gehen von Suizid aus. Rund eine Woche vor ihrem Tod hatte Boateng ein Interview gegeben, in dem er schlecht über die Frau sprach und ihr unter anderem vorwarf, frühere Beziehungen des Mannes zerstört zu haben. Die Frau erntete daraufhin zahlreiche Hassnachrichten und Cybermobbing in den sozialen Medien.
- Reporterin vor Ort