Bus und Bahn Außer in Bayern: Deutschlandweiter Streik im Nahverkehr

Die Gewerkschaft Verdi ruft erneut zum Streik bei Bus- und Bahnunternehmen auf. Ganz Deutschland könnte stillstehen, außer Bayern. Wieso?
Nach dem Streik ist vor dem Streik: Die Gewerkschaft Verdi will den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) drei Wochen nach dem letzten Streik erneut lahmlegen. Von Montag, dem 26. Februar 2024, bis zum Samstag, dem 2. März 2024, sollen Busse und Regionalbahnen stillstehen – "vornehmlich ganztags und überwiegend mehrtägig", steht in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. ÖPNV-Beschäftige sind in ganz Deutschland zum Arbeitskampf aufgerufen – außer in Bayern.
Ausnahme in Bayern: Tarifvertrag läuft bis Ende des Jahres
Hintergrund für den Streikaufruf sind laufende Tarifverhandlungen für die rund 90.000 ÖPNV-Beschäftigten aus über 130 kommunalen Unternehmen. Hier konnten sich Gewerkschaft und Unternehmen bislang nicht einigen. "Wir haben noch nirgendwo einen echten Durchbruch, deshalb kann es in jedem Bundesland außer Bayern im Laufe der Woche zu Streiks kommen", sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle.

Was fordert Verdi?
Die Gewerkschaft fordert bessere Arbeitsbedingungen und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Beschäftigte sollen zudem mehr Urlaub, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit sowie eine Begrenzung geteilter Dienste und unbezahlter Zeiten im Fahrdienst bekommen.
Grund für die Ausnahme in Bayern: Dort läuft der Tarifvertrag noch bis Ende des Jahres. In München etwa sei weder im Bus- noch im regionalen Bahnverkehr mit Einschränkungen zu rechnen, bestätigt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) t-online. Kompliziert werden könnte es allerdings dann, wenn Reisende und Pendler das Bundesland verlassen müssen.
Gleichzeitig mit Klimastreiktag: Hauptstreiktag soll der 1. März sein
Beim nun angekündigten Arbeitskampf soll der 1. März Hauptstreiktag sein. Der Tag sei gleichzeitig Klimastreiktag, zu dem die Klimabewegung Fridays for Future aufgerufen habe, heißt es in der Verdi-Pressemitteilung. Fridays for Future unterstütze die ÖPNV-Beschäftigten im Streik für bessere Arbeitsbedingungen und die Verkehrswende.
- Pressemitteilung von Verdi vom 22. Februar 2024