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München

Hellabrunn: 120 gefährdete Bachforellen erfolgreich in München ausgewildert


Münchner Artenschutzprojekt
120 gefährdete Bachforellen erfolgreich ausgewildert

Von t-online, cgo

30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Auswilderung (Symbolbild): 120 Bachforellen zogen vom Tierpark in freies Gewässer um. (Quelle: Christoph Wojtyczka)
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Der Münchner Tierpark hat erfolgreich zahlreiche Forellen in den Auer Mühlbach gesetzt. Das In-situ-Artenschutzprojekt existiert bereits seit Jahren.

Tolle Neuigkeiten für den Tierschutz: Im Fischbruthaus des Hellabrunner Mühlendorfs hat der Münchner Tierpark in den vergangenen Wochen und Monaten etwa 120 Bachforellen erfolgreich aufgezogen. Die Tiere konnten nun in Kooperation mit den Isarfischern im Auer Mühlbach ausgesetzt werden.

Langfristiges Ziel sei es, mit den ausgewilderten Fischen dazu beizutragen, die Bestände dieser bedrohten Fischart zu stabilisieren und damit die heimische Artenvielfalt zu stärken. Doch wie funktioniert die Aufzucht der Tiere von "Menschenhand" eigentlich?

Bachforellen sind vom Aussterben bedroht

Seit Jahren kämpft die Fischart in Bayern um ihr Überleben, besonders Umwelteinflüsse bedrohen die Bachforelle: "Es gibt nur wenige Tiere dieser Art in heimischen Gewässern – das liegt zum einen am Klimawandel, aber auch an fehlenden Laichplätzen und zunehmender Wasserverschmutzung", erklärt Klaus Betlejewski. Er ist der 1. Vorsitzende der Isarfischer e.V., die das Projekt gemeinsam mit dem Tierpark begleiten.

Wegen der akuten Gefährdungssituation sei ein menschliches Einschreiten dringend notwendig gewesen: "Der Tierpark leistet mit der Aufzucht der Fische einen entscheidenden Beitrag, um die Situation der bedrohten Fischart deutlich zu verbessern", ergänzt er.

Bereits im Jahr 2018 wurde in Hellabrunn das Fischbruthaus eröffnet und das In-situ-Artenschutzprojekt ins Leben gerufen. Dass das Aussetzen der Fische im Auer Mühlbach auch in diesem Jahr reibungslos funktioniert hat, freut die Verantwortlichen: "Mit den nun ausgesetzten Fischen trägt Hellabrunn mit dazu bei, die Bestände weiterhin zu stabilisieren", sagt Vorstand und Tierparkdirektor Rasem Baban.

So funktioniert die Zucht der Tiere

Die Nachzucht der Brütlinge erfolgt in sogenannten Zucht-Rinnen, denen kontinuierlich frisches, sauerstoffreiches Wasser zugeführt wird. Die im Wasser schwebenden Tiere werden so gleichmäßig umspült und optimal mit Sauerstoff versorgt. "Bachforellen reagieren äußerst sensibel auf Temperatur und den Sauerstoffgehalt im Wasser", erklärt Lena Bockreiß, zuständige Kuratorin im Tierpark Hellabrunn.

"Die Fische legen ihre Eier im lockeren Kies von Fließgewässern ab, um eine kontinuierliche Sauerstoffversorgung zu gewährleisten. Durch Straßenbau und Einträge aus der Landwirtschaft lagern sich in Flüssen immer mehr Feinsedimente wie Schlamm ab, die die Sauerstoffzufuhr unterbrechen. Infolgedessen ersticken die Eier mit dem Nachwuchs, noch bevor sie schlüpfen können", sagt Bockreiß.

Im Hellabrunner Fischbruthaus können kleine und große Gäste verschiedene Einblicke in das "In-Situ"-Artenschutzprojekt gewinnen. Vom Laich bis hin zum Jungfisch kann die Entwicklung der nachgezüchteten, bedrohten Bachforelle verfolgt werden. In mehreren Aquarien können heimische Tierarten wie Bergmolche, Feuersalamander und verschiedene, in Bächen lebenden Fisch- und Muschelarten beobachtet werden.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Tierpark Hellabrunn, 29. November 2023
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