Mit Fleisch vom Wagyu-Rind Reservierung notwendig: Das ist Deutschlands teuerster Döner
Preise von über sieben Euro für einen Döner sind inzwischen fast schon normal. In München gibt es allerdings eine Luxusvariante, für die man das Fünffache bezahlt.
Die Inflation macht auch vor dem Döner nicht halt. Zahlte man vor ein paar Jahren für die mit Fleisch, Salat und Soße gefüllte Teigtasche noch zwischen drei und fünf Euro, fangen die Preise inzwischen oftmals erst weit jenseits dieser Grenze an. In München lag der Durchschnittspreis im Jahr 2022 laut dem Lieferdienst Lieferando bei 5,67 Euro, inzwischen sollen im Schnitt sogar schon 7,98 Euro verlangt werden. Doch alles immer noch Peanuts im Vergleich zum Döner von "Hans Kebab" in der bayerischen Landeshauptstadt.
Satte 35 Euro verlangt Besitzer Cihan Anadologlu in seinem Laden am Schwabinger Tor für seinen "'From Istanbul to Tokyo' Premium Döner Kebab". Damit stellt er selbst den "Adlon Döner Kebab" in den Schatten. Im Berliner Luxus-Hotel zahlt man für ein Fladenbrot mit Filetstreifen vom Kalbsrücken, Salat und Kraut, Tomaten, roten Zwiebeln sowie einer speziellen Trüffelcreme "nur" 29 Euro.
Döner muss vorher reserviert werden
Belegt ist der Münchner Luxus-Döner mit Wagyu Chuck Short Rib Kagoshima – so etwas wie dem Rolls-Royce unter den Steaks – einem Grünen-Salat-Mix, roten Zwiebeln, einer Kresse-Schnittlauch-Soße sowie Pastinakenpüree. Anadologlu empfiehlt, das Fleisch "Medium Rare" zu essen. "Es gibt manche, die essen den Döner Medium. Medium Well ist aber auch beliebt. Wenn jemand das Fleisch Well Done möchte, machen wir das eigentlich ungern – man tötet das Fleisch quasi zweimal", erklärt er dem Online-Reisemagazin "Travelbook".
Da der Döner – der streng genommen gar keiner ist, fehlt ihm doch das klassische Röstfleisch vom Drehspieß – limitiert ist, empfiehlt es sich, einen vorab zu reservieren. Pro Tag reicht das Fleisch nämlich nur für rund 15 Portionen. Und die gehen auch fast immer alle über die Ladentheke, wie Anadologlu sagt.
Kunden reisen aus dem Ausland an
Seine Kunden kommen dabei von überall her. Nicht nur aus Deutschland, auch aus Österreich oder der Schweiz. "Viele haben davon gehört. Es gab sogar einige Kunden aus Düsseldorf oder Berlin, die wirklich nur wegen des Döners angereist sind", erzählt er Travelbook. Auch würden viele Influencer, TikToker und YouTuber bei ihm vorbeischauen, durch die seine Bekanntheit weiter steige.
Wer nicht bereit ist, so viel Geld für eine gefüllte Teigtasche auf den Tisch zu legen, ist bei "Hans Kebab" dennoch willkommen. Einen "normalen" Döner gibt es ab 8,50 Euro auf die Hand, der Dürum kostet 50 Cent mehr. Für einen "Meatless Kebab", also die vegetarische Variante, zahlt man glatte zehn Euro. "Wir sind eigentlich ein normaler Dönerladen", sagt Anadologlu und schiebt nach: "Vielleicht nicht ganz so 'normal', wie man sich einen gewöhnlichen Dönerladen vorstellt."
- travelbook.de: "35 Euro! Der teuerste "Döner" Deutschlands"
- statista.com: "Durchschnittlicher Preis für einen Döner in ausgewählten Großstädten in Deutschland im Jahr 2022"
- tagesschau.de: "Wie teuer Döner geworden ist"
- Eigene Recherchen