War es Mord? Ermittler rollen spektakulären Kriminalfall wieder auf
Ein Mann soll 2015 seine Ehefrau in Haar bei München getötet haben. Dafür wurde er eigentlich freigesprochen – doch jetzt verhaften ihn die Ermittler erneut.
Dieser Münchner Kriminalfall ist seit acht Jahren ungelöst: Im Jahr 2015 fand die Polizei eine 36-jährige Frau mit einer Kopfschussverletzung in Haar bei München tot auf. Ihr zwanzig Jahre älterer Ehemann sagte Polizeiangaben zufolge, dass sie sich selbst das Leben nahm. Doch die Obduktion, insbesondere ein Gutachten von einem Schusssachverständigen, deuteten auf ein Tötungsdelikt hin.
Deshalb war der Ehemann für die Ermittler ein Tatverdächtiger, der 2019 auch in Untersuchungshaft musste – aufgrund eines vom Landgericht München I ausgestellten Haftbefehls. Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann ein Tötungsdelikt vor. Außerdem auch den vorsätzlich unerlaubtem Besitz einer halbautomatischen Kurzwaffe. Doch im Februar vergangenen Jahres kam alles anders: Dasselbe Landgericht sprach der Tatverdächtigen frei.
Fall wird in München erneut aufgerollt
Erledigt war der Fall deshalb nicht. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil zum 14. Dezember 2022 auf. Trotzdem war der Tatverdächtige noch bis vor Kurzem auf freiem Fuß. Die Ermittler beantragten deshalb einen neuen Haftbefehl. Am Mittwoch verhafteten sie den Tatverdächtigen ein zweites Mal in Haar. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.
Das Kommissariat 11, zuständig für Tötungsdelikte, rollt den acht Jahre alten Kriminalfall nun erneut auf.
- Pressemitteilung der Polizei München vom 31. März 2023