Razzien in Bayern "Reichsbürger" sollen Anschlag auf Stromversorgung geplant haben
Ermittler haben in Bayern mehrere Gebäude sogenannter "Reichsbürger" durchsucht. Nun werden Beweise für mögliche Umsturzpläne ausgewertet.
Schlag gegen ein rechtes Netzwerk in Bayern: Im Zusammenhang mit einem bereits seit 2022 geführten Ermittlungsverfahren gegen sechs Beschuldigte mit "Reichsbürger"-Hintergrund haben Ermittler mehrere Wohnungen in Bayern durchsucht. Die Beamten der bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) und des Landeskriminalamtes fahndeten in Oberbayern und der Oberpfalz in sechs Wohnungen und Nebengebäuden von drei Beschuldigten und einem Zeugen nach weiteren Beweismitteln, wie die Generalstaatsanwaltschaft München in einer Pressemitteilung erklärte.
Die Beschuldigten sollen der sogenannten Prepper-Szene mit "Reichsbürgerhintergrund" angehören. Als Prepper werden Menschen bezeichnet, die sich auf eventuelle Katastrophen und Notfälle jeglicher Art vorbereiten. Ihnen wird immer wieder eine Nähe zu "Reichsbürgern" und anderen Verschwörungsideologen unterstellt.
"Reichsbürger" wollten Stromausfälle herbeiführen
In der Pressemitteilung erklärte die Generalstaatsanwaltschaft: "Die Beschuldigten stehen im Tatverdacht, ab September 2020 geplant zu haben, durch Sabotage von Strommasten einen großflächigen Stromausfall in der Bundesrepublik Deutschland herbeizuführen, wodurch es anderen Gruppen ermöglicht werden sollte, durch einen politischen Umsturz in Deutschland die Macht zu übernehmen." Der Vorwurf laute daher auf Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Insgesamt waren 70 Einsatzkräfte aus verschiedenen Dienstorten im Einsatz. Bis die Beweismittel ausgewertet sind, will die Generalstaatsanwaltschaft keine weiteren Angaben machen.
- Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft München
- Anruf bei der Generalstaatsanwaltschaft München