Notruf mitten in der Nacht Psychiatrie-Patient geht auf Frau los

In den frühen Morgenstunden wacht eine Patientin auf – und entdeckt einen Mitpatienten, der ihre Bettnachbarin erwürgen will.
In einer geschlossenen psychiatrischen Station in einem Münchner Krankenhaus ist es zu einem versuchten Tötungsdelikt gekommen. Wie die Polizei mitteilt, sei eine Psychiatrie-Patientin am Samstag gegen 4.45 Uhr geweckt worden – und fand sich in einer schockierenden Situation wieder. Ein Mitpatient war gerade dabei, ihre 38 Jahre alte Bettnachbarin zu würgen.
Sie reagierte schnell: Nach Angaben der Polizei drückte sie den Patientennotruf und alarmierte so einen Krankenpfleger. Der konnte den 28-jährigen Patienten "von weiteren Angriffen abhalten", so die Ermittler. Sein Opfer kam auf die Intensivstation. Die Frau schwebe jedoch nicht in akuter Lebensgefahr.
Polizei ermittelt – Unterbringungsbefehl gegen mutmaßlichen Täter
Am Tatort in München-Haidhausen seien Spuren gesichert worden. Warum der Mann auf seine Mitpatientin losging, ist offenbar noch unklar. "Die Ermittlungen zum Motiv, dem Hintergrund der Tat und zu dem Tatverdächtigen dauern an", so das Polizeipräsidium München.
Gegen den 28-Jährigen sei nun ein Unterbringungsbefehl erlassen worden: Ein solcher wird in der Regel dann angeordnet, wenn ein Verdächtiger bei einer mutmaßlichen Tat wahrscheinlich vermindert oder nicht schuldfähig war, und ermöglicht die Einweisung beispielsweise in ein psychiatrisches Krankenhaus.
- Mitteilung der Polizei München vom 12. September 2022
- Eigene Recherche