"Fehler und Versäumnisse" Söder bittet Angehörige der Olympia-Attentatsopfer um Verzeihung

Markus Söder hat sich bei den Opfern des Olympia-Attentats von 1972 für damals gemachte Fehler entschuldigt – auch hinsichtlich der Entschädigung.
Bei einer Gedenkveranstaltung in Fürstenfeldbruck zum 50. Jahrestag des Attentats auf die israelische Olympia-Mannschaft hat Söder um Verzeihung gebeten. "Ich entschuldige mich ausdrücklich im Namen des Freistaats Bayern für die Fehler und für die Versäumnisse, die damals gemacht wurden, und ich entschuldige mich auch, dass es so lange gedauert hat, bis man darüber redet und bis man eine Entschädigung gefunden hat", sagte er. "Wir bitten um Verzeihung".
"Die Täter waren Terrorgruppen, aber es wurden trotzdem viele Fehler gemacht", so Söder. Als Ministerpräsident sage er: "Auch wir haben dort Fehler gemacht." Die Polizei sei nicht auf eine solche Situation vorbereitet gewesen. Deutschland trage eine historische Verantwortung.
Zehn Geiseln und fünf Attentäter kamen ums Leben
Elf Mitglieder des israelischen Olympiateams und ein deutscher Polizist waren bei dem Attentat ums Leben gekommen. Mit diesem wollten palästinensische Terroristen mehr als 200 Gefangene in Israel und die RAF-Terroristen Andreas Baader und Ulrike Meinhof freipressen.
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Die Attentäter waren am frühen Morgen des 5. September 1972 in die Unterkunft der Sportler im Olympischen Dorf in München eingedrungen, hatten zwei Männer erschossen und neun Geiseln genommen. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch auf dem Flugplatz in Fürstenfeldbruck mit einem Blutbad. Alle neun Geiseln, der Polizist Anton Fliegerbauer und fünf Attentäter starben.
- Nachrichtenagentur dpa