Geiselwind Evangelische Kirche erwägt kürzere Amtszeit für Bischof
Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) wird künftig eventuell nur noch für sechs statt wie bisher für zwölf Jahre gewählt werden. Einen entsprechenden Vorschlag berät die Landessynode derzeit auf ihrer Frühjahrstagung im unterfränkischen Geiselwind (Landkreis Kitzingen). "Wir werden darüber intensiv diskutieren", sagte der Vizepräsident der Synode, Hans Stiegler, am Montag auf einer Pressekonferenz. Der Kirchenrat hat sich in einer Stellungnahme gegen die Änderung ausgesprochen. Die nächste Wahl für einen Landesbischof beziehungsweise eine Landesbischöfin steht im Frühjahr 2023 an.
Die Landessynode will auf der bis Donnerstag geplanten Tagung außerdem einen Hilfsfonds über zehn Millionen Euro für die Ukraine beschließen. Weitere Beschlussvorlagen thematisieren unter anderem pauschale Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche und Kirchenpartnerschaften.
Am Dienstag wollen die Kirchenvertreterinnen und -vertreter besprechen, welche Kirche es braucht, damit Menschen gerne Christ werden und bleiben. Beschlossen werden soll unter anderem ein Migrationskonzept, das Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikationen für den Kirchendienst festlegt. Die ELKB verzeichnet wie die katholische Kirche Mitgliederschwund. Im vergangenen Jahr traten 36.580 Menschen aus, während nur 2300 eintraten.
Die Landessynode ist eines von vier kirchenleitenden Organen der bayerischen Landeskirche. Sie entscheidet unter anderem über den Haushalt, beschließt Gesetze und wählt den Landesbischof beziehungsweise die Landesbischöfin.