München Wie eine Blinde die Pandemie erlebt: Anwältin Pamela Pabst
Die blinde Rechtsanwältin Pamela Pabst hat wie andere Menschen ohne Sehvermögen unter der Corona-Pandemie ganz besonders zu leiden. "Das Maskentragen ist gerade für jemanden, der nicht gut sieht, schwierig, denn es schränkt das Orientierungsvermögen ein. Das Gefühl auf der Haut lenkt total davon ab, sich mit seiner räumlichen Umgebung auseinanderzusetzen", sagte die Berlinerin der Deutschen Presse-Agentur. Sie kriege es zwar hin, doch es sei eben lästig. Die Juristin ist das reale Rollenmodell für die beliebte ARD-Serie "Die Heiland - Wir sind Anwalt".
Die Strafrechtlerin mit eigener Kanzlei fügte hinzu: "Was ich auch sehr bedauere, ist, dass man Abstand hält. Man gibt einander nicht mehr die Hand oder streicht jemandem über den Arm. Dadurch habe ich das Gefühl, dass ich distanziert und unfreundlich wirke - obwohl ich das ja gar nicht sein möchte." Mittlerweile sehne sie sich wie andere wieder stark nach Normalität, erklärte die 43-Jährige. "Mal wieder draußen sitzen, im Lokal etwas essen - einfach ganz normale Dinge tun." Neben ihrer Anwaltstätigkeit berät Pabst bei "Die Heiland" regelmäßig die Drehbuchautoren ebenso wie die Hauptdarstellerin Christina Athenstädt (42), um die Tätigkeit einer Juristin ohne Sehvermögen wirklichkeitsnah zu vermitteln. Am Dienstag (2. November) um 20.15 Uhr im Ersten startet die dritte Staffel mit 13 Folgen.