München Kabinett erlaubt 100 Stehplätze im Amateurfußball
Die bayerischen Fußball-Amateurvereine dürfen von Mittwoch an wieder Stehplätze für bis zu 100 Zuschauer öffnen. Das beschloss das Kabinett am Dienstag und modifizierte damit seine ursprüngliche Regelung im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Bisher konnten 500 Personen auf fest zugewiesenen Sitzplätzen die Partien der Freizeitkicker besuchen. Das hatte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) heftig kritisiert. Nach der Änderung des Rahmenkonzeptes Sport bleibt die Besucherobergrenze von 500 bestehen; 100 davon können aber nun auf Stehplätzen - wie bei Amateurclubs üblich - dabei sein.
Der für den Sport zuständige Innenminister Joachim Herrmann sagte: "Nun können auch Amateurvereine ohne feste Sitzplätze unter den strengen Corona-Bedingungen Spiele mit Zuschauereinnahmen finanzieren, auf die sie oft angewiesen sind." Zudem kündigte er an, sich bei einer weiter erfreulichen Entwicklung der Infektionszahlen für eine Erhöhung der Zuschauerzahlen im Freien einzusetzen.
Den Verbänden und Clubs kann es nicht schnell genug gehen. "Es bleibt weiter mühsam und nicht wirklich nachvollziehbar", sagte etwa BFV-Präsident Rainer Koch. "Die jetzt erfolgte Korrektur ist natürlich zu begrüßen, es ist aber allenfalls eine Etappe, von der Zielgeraden sind wir weiterhin weit entfernt."
Auch der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) begrüßte das Entgegenkommen der Politik. Präsident Jörg Ammon sagte: "Wir hoffen, dass nun zeitnah weitere Schritte folgen. Darüber hinaus muss jetzt auch die Maskenpflicht auf Sportstätten im Outdoorbereich aufgegeben werden, so wie es in der Schule ja bereits umgesetzt wird."
Max Deisenhofer, sportpolitischer Sprecher der Landtags-Grünen, lobte das Einlenken bei der "realitätsfernen Stehplatzregelung", ergänzte aber: "Unverständlich bleibt, wieso weiterhin in Innenräumen 1000 Zuschauer erlaubt sind und an der frischen Luft nur 500."