Rodung für Kiesgrube? Klimaaktivisten besetzen Wald in München
In München soll ein Waldstück für eine Kiesgrube gerodet werden. Nun haben sich dort Aktivisten verschanzt, die die Bäume retten wollen.
Im Forst Kasten im Süden von München soll ein Waldstück gerodet werden, um dort Kies abbauen zu können. Nun hat eine Gruppe von rund 30 Klimaaktivisten den Wald besetzt. Sie wollen die geplante Rodung von rund 9,5 Hektar Wald abwenden. Das hatte der Stadtrat schon 2017 beschlossen. Die Abholzung beträfe rund 10.000 Bäume.
Seit Dienstagabend hatten sich die Protestler im Wald aufgehalten, einer war auf einen Baum geklettert, schreibt der BR. Über 80 Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seien vor Ort gewesen. Am späten Abend hatte man sich mit den Aktivisten friedlich darauf geeinigt, dass sie bis zur Entscheidung des Stadtrats am Donnerstag im Wald bleiben dürften. Was nicht erlaubt sei: Kletteraktionen auf Bäume, geschlossene Zelte, das Bauen von Baumhäusern. Laut "A.Z." handelte es sich um eine nicht angezeigte Veranstaltung. Nun würden mögliche versammlungsrechtliche Verstöße geprüft.
Stadtratsentscheidung unumkehrbar?
Der Stadtrat ist mittlerweile mehrheitlich gegen die geplante Kiesgrube, die laufende Ausschreibung dürfe man aber nicht zurückziehen, schreibt der BR weiter. Am Dienstagnachmittag sprachen auch Mitglieder der grün-roten Rathauskoalition bei einer Demonstration gegen die Rodung.
Man habe alles versucht, doch müsse man die 2017 getroffenen Entscheidung in der Stadtratssitzung am kommende Donnerstag leider bestätigen, sagten die Vertreter der Münchner Regierungskoalition. Nach Meinung der Linken und der ÖDP sei aber der Klimawandel ein gewichtiger Grund, den Wald zu erhalten.