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Bayern-Legenden verneigen sich vor Beckenbauer


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Bayern-Legenden verneigen sich vor Beckenbauer

Von dpa
11.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Franz Beckenbauer wird 75Vergrößern des Bildes
Der ehemalige Fußballer und Fußballtrainer Franz Beckenbauer. (Quelle: Sven Hoppe/dpa/Archivbild/dpa)

Vorzeigefigur, Lichtgestalt, Primadonna - oder einfach nur Franz Beckenbauer. Der deutsche Fußball hat sich am 75. Geburtstag des Ex-Weltmeisters als Spieler und als Trainer vor der Legende verneigt. "Dieses Land hat durch ihn so viel an Renommee, an Image gewonnen - dafür hat er, wie ich finde, in der letzten Zeit zu wenig zurückbekommen", meinte der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß anlässlich des runden Geburtstags am Freitag. Günter Netzer würdigte seinen Freund Beckenbauer als "das große Glück des deutschen Fußballs", Uwe Seeler bezeichnete den Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft als "von Anfang an bescheiden".

Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erzählte, dass der Fußball vor der Zeit Beckenbauers keinen guten Ruf gehabt habe. "Franz hat die Welt des Fußballs kultiviert", sagte der 64-Jährige. Beckenbauer habe den Sport "salonfähig gemacht, auf dem Platz und auch außerhalb - auf einmal stand der Fußball gesellschaftspolitisch ganz anders da".

Paul Breitner erinnerte sich, dass Beckenbauer trotz seiner Eleganz auf dem Platz auch hart durchgreifen konnte. "Wenn er nach 30 Minuten gesehen hat, dass sich das Spiel nicht so entwickelt, wie er es sich vorstellt, sagte er: "Leute, Trikot spazieren tragen - das geht nicht!" Und dann wurde er von der Primadonna zum Berserker", erzählte der 69-Jährige.

Der frühere Nationalspieler und Bundestrainer Jürgen Klinsmann schrieb bei Twitter: "Der Fußball, egal ob in Deutschland oder überall auf der Welt, hat Dir unendlich viel zu verdanken!! Bleib gesund und vor allem Dir treu!". Und auch der ehemalige FIFA-Präsident Sepp Blatter gratulierte auf Twitter: "Du verdienst einen Diamant-Orden für Deinen außergewöhnlichen Beitrag zu unserem Spiel. Pass auf. Genieße das Leben!"

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts, beim DFB 1990 Nachfolger des Weltmeister-Trainers Beckenbauer, schrieb in einer Kolumne für das Nachrichtenportal "t-online": "Was Franz für den DFB, für Bayern München und den Fußball überhaupt gemacht hat - das ist sensationell. Ich sage immer: Der Franz ist ein Geschenk vom lieben Herrgott."

Netzer (75) lobte die Lebensleistung des "Kaisers": "Er war der Beste. Ist der Beste. Und es gibt keinen Besseren, der ihm folgen könnte", sagte der frühere Nationalspieler, der mit Beckenbauer als Spieler 1974 Weltmeister und 1972 Europameister geworden war, dem "Sportbuzzer".

"Einen Menschen wie Franz Beckenbauer kann man nicht beschenken. Auch nicht zum Geburtstag", führte Netzer aus. "Er hat sich durch so vieles selbst beschenkt. Das Einzige, was meine Frau Elvira und ich ihm wünschen können, dass er seine gesundheitlichen Rückschläge gut verkraftet und uns lange erhalten bleibt."

Auch Beckenbauers Leistung als Organisationschef der WM 2006 hob Netzer hervor. Er ging dabei jedoch nicht auf die Wirrungen der bis heute ungeklärten Millionenzahlung im Vorfeld ein. Diese werfen einen Schatten auf die einstige Lichtgestalt.

"Die WM 2006 hat er natürlich zu großen Teilen selbst geholt, mithilfe von Funktionären, die ihm die Arbeit erleichtert haben", sagte der frühere Gladbacher Bundesliga-Profi, der wie Beckenbauer das deutsche Spiel vor allem der 1970er-Jahre geprägt hatte. "Gerade er als Vorzeigefigur hat ganz viel bewirkt. Es war härteste Arbeit, als er in 177 Tagen weltweit 31 Länder besuchte, um Deutschland in einem guten Licht zu präsentieren", unterstrich Netzer.

Ehrenspielführer Uwe Seeler ehrte Beckenbauers Persönlichkeit in der "Hamburger Morgenpost" mit den Worten: "Du bist von Anfang an bescheiden aufgetreten - und bist es bis jetzt geblieben. Ein größeres Kompliment kann ich Dir nicht machen." Der frühere Nationalspieler Thomas Müller schrieb: "Happy birthday and Ois Guade".

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