Christmette weit vor Mitternacht So feiern die Kirchen in München Weihnachten 2020

An Weihnachten sind die Kirchenbänke normalerweise voll – in diesem Jahr aber ist alles anders. Die Kirchen in München bereiten sich auf ein Weihnachtsfest unter Corona-Beschränkungen vor.
Ausgerechnet im besonders christlich geprägten Bayern wird es dieses Jahr keine spätabendlichen Christmetten oder Mitternachtsmessen geben. Viele katholische und evangelische Kirchengemeinden wollen sich die Tradition aber nicht nehmen lassen und haben daher kurzerhand umgeplant.
Gottesdienste finden nachmittags statt, teils unter freiem Himmel, und werden live ins Internet übertragen, damit möglichst viele Gläubige wenigstens von zu Hause aus teilnehmen können. Christmetten sind so angelegt, dass Besucher spätestens um 21 Uhr zu Hause sein können –denn von da an gilt bis morgens um 5 Uhr bayernweit eine Corona-bedingte verschärfte Ausgangsbeschränkung. Raus darf nur noch, wer einen wirklich triftigen Grund hat wie einen medizinischen Notfall.
Embed
Die evangelische Kirche in Bayern hat alle späten Christmetten und Christvespern abgesagt. Ihre Weihnachtsgottesdienste sollen im Internet, im Radio und im Fernsehen übertragen werden. Bei Gottesdiensten in Kirchen wurden die Besucherzahlen reduziert, Einlass ist nur nach Anmeldung möglich. Bayernweit sollen in vielen Orten Freiluftgottesdienste stattfinden, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren.
Messe aus Frauenkirche wird online gezeigt
Der ökumenische Weihnachtsgottesdienst mit Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx soll Heiligabend um 16 Uhr in der Jugendkirche "Vom guten Hirten" in München-Haidhausen gefeiert werden. Er wird live im Internet übertragen. Die Messe im Münchner Liebfrauendom mit dem katholischen Erzbischof von München und Freising, Marx, soll von 19 Uhr online gezeigt werden.
An Heiligabend um 20.10 Uhr überträgt zudem die ARD nach eigenen Angaben "Das Wort zum Heiligabend", eine fünfminütige ökumenische Ansprache von Bedford-Strohm, der auch Vorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, sowie Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Als Zeichen der Hoffnung wollen zahlreiche katholische und evangelische Kirchengemeinden am 24. Dezember zudem um 22 Uhr in Bayern die Glocken läuten.
- Nachrichtenagentur dpa