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München

Rationierung wegen Hitze? Wie München im Notfall Wasserversorgung sichert


Droht Rationierung?
Wie München im Notfall seine Wasserversorgung sichert


30.06.2025 - 11:39 UhrLesedauer: 2 Min.
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Gartenbewässerung mit Schlauch (Archivbild): In mehreren Regionen Deutschlands ist das tagsüber bereits verboten – wegen sinkender Wasserstände und anhaltender Trockenheit. (Quelle: IMAGO/Gottfried Czepluch)
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In vielen Regionen Deutschlands gelten wegen der anhaltenden Hitzewelle erste Verbote der Wasserentnahme. Auch in München gibt es Pläne für den Ernstfall.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt angesichts anhaltender Hitze vor zunehmender Wasserknappheit und fordert von den Kommunen konkrete Notfallpläne. "Wenn die Daten eine akute Wasserarmut belegen, darf kein Wasser für die Freizeitgestaltung genutzt werden", sagte Hauptgeschäftsführer André Berghegger der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Laut den Stadtwerken muss sich München auch bei Hitze keine Sorgen um sein Trinkwasser machen: Grund sind stabile Quellgebiete im Alpenraum und ein durchdachter Notfallplan.

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In mehreren Bundesländern hingegen gelten bereits erste Verbote: In Teilen von Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ist die Entnahme von Wasser aus Flüssen, Seen oder Brunnen eingeschränkt.

Drei Hochbehälter als Sicherheitspuffer

Etwa 80 Prozent des Münchner Trinkwassers stammen aus dem Mangfalltal. Es liegt zwischen Miesbach und Rosenheim – rund 40 Kilometer südöstlich von München. Ergänzt wird die Versorgung durch das Loisachtal, das sich zwischen Garmisch-Partenkirchen und Eschenlohe befindet.

Beide Gebiete liegen rund 100 Höhenmeter höher als das Münchner Stadtzentrum – ein Vorteil, der es ermöglicht, das Wasser allein durch natürliches Gefälle in städtische Hochbehälter zu leiten. Daher funktioniert die Versorgung auch bei Stromausfällen zuverlässig und ganz ohne Pumpen.

Die drei Hochbehälter in Kreuzpullach, Deisenhofen und im Forstenrieder Park speichern gemeinsam 306 Millionen Liter Wasser – das entspricht dem durchschnittlichen Tagesverbrauch der Stadt. Die Anlagen und Wasserleitungen sind so ausgerichtet, dass sie sich jederzeit gegenseitig ersetzen können. Ein möglicher Ausfall einer Anlage kann kurzfristig durch eine andere aufgefangen werden.

Notbrunnen sichern Wasserversorgung im Krisenfall

Schwere Unfälle, technisches Versagen, kriminelle Handlungen, Anschläge oder Naturkatastrophen könnten die Wasserversorgung dennoch gefährden – in solchen Fällen sollen Notbrunnen die Versorgung sichern. An Gruppenzapfsäulen könnten Bürgerinnen und Bürger so im Ernstfall Wasser abholen.

Auf der Webseite der Stadt heißt es dazu: "Wo sich die Brunnen befinden, wird im Notfall bekanntgegeben." Die Leistungsfähigkeit der Notbrunnen hängt sowohl von ihrer technischen Ausstattung als auch von der Zahl der Betroffenen ab. Diese Wasserstellen sind unabhängig vom öffentlichen Wassernetz und können sowohl mit hydraulischen Handpumpen als auch mit elektrischen Motorpumpen betrieben werden.

"Spitzenwerke" als zusätzliche Reserve

Bei hohem Wasserbedarf oder Ausfällen anderer Werke nutzen die Stadtwerke München zusätzlich die Münchner Schotterebene. Diese entstand durch Gletscher der Eiszeit und erstreckt sich über rund 1.500 Quadratkilometer. Die bis zu 100 Meter dicken Kiesschichten speichern viel Grundwasser und dienen als wichtige Reservequelle.

Zusätzlich können, sofern benötigt, fünf "Spitzenwerke" etwa fünf Prozent des Münchner Wasserbedarfs decken.

Der Begriff "Spitzenwerke" leitet sich vom Konzept der Spitzenlast ab – also dem nur kurzfristig benötigten Teil der Versorgungsleistung. Diese zwischen 1949 und 1972 erbauten Förderwerke werden nur bei Bedarfsspitzen oder beim Ausfall von Anlagen im Mangfall- und Loisachtal aktiviert.

Die Stadtwerke München passen die Wasserversorgung darüber hinaus schrittweise an die Folgen des Klimawandels an. Bis 2030 sollen Technik und Infrastruktur weiter ausgebaut werden, um die Versorgung zu sichern und die Wasserqualität zu erhalten.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen

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