"Im Eimer lag nur noch die Leiche" Fuchswelpe wird gerettet – und stirbt qualvollen Tod

Münchner Tierschützer berichten von dem tragischen Todesfall eines Fuchses – und warnen vor gut gemeinten Alleingängen in der Wildtierhilfe.
Ein Fuchswelpe, der hilflos in der Natur entdeckt wurde, starb, weil Menschen helfen wollten – aber nicht richtig handelten. Die Tierschützer des Münchner Tierheims machen den Fall nun öffentlich, um aufzuklären und künftig ähnliches Leid zu verhindern.
Zu spät, zu unklar, zu unkoordiniert
Nach den Angaben des Tierheims hatten Spaziergänger den jungen Fuchs morgens regungslos im Gras sitzend entdeckt. Doch statt eine fachkundige Stelle oder die Polizei zu informieren, schickten sie lediglich eine E-Mail ans Tierheim – gegen 10 Uhr. "Da das Postfach nicht durchgehend kontrolliert wird, wurde die Mail erst gegen 13 Uhr entdeckt", berichtet das Tierheim.
Die Nachricht enthielt ein Video, ein Foto und eine vage Ortsbeschreibung – jedoch keine Telefonnummer. Ein Tierschutzinspektor machte sich sofort auf die Suche. Über eine Stunde suchte er die Gegend ab, ohne Erfolg. Rückfragen blieben unbeantwortet – bis am nächsten Morgen, als das Tierheim eine neue E-Mail fand. Der Fuchs sei laut Absender noch da gewesen, eine Nachbarin habe ihn mitgenommen. Er befinde sich "in einem Eimer und könne abgeholt werden".
"Im Eimer lag nur noch die Leiche"
Als der Tierschutzmitarbeiter die genannte Adresse anfuhr, fand er die Hausnummer zunächst nicht – diesmal war eine Telefonnummer angegeben. Am Telefon erfuhr er, dass der Fuchs am Vorabend einfach draußen abgestellt worden war. "Das Tier war in einem Eimer neben einer Mülltonne gesperrt worden – ohne Wasser, ohne Schutz", so das Tierheim. Als der Helfer eintraf, war der Fuchs tot. Rund 18 Stunden hatte das Jungtier in dem Behälter überlebt – bis es verendete.
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"Normale Bürger sind nicht verpflichtet, einem Wildtier zu helfen", betont das Tierheim. "Aber sobald man sich in die Natur einmischt, ist man verantwortlich." Es sei in diesem Fall besser gewesen, das Tier zunächst in Ruhe zu lassen und eine zuständige Stelle telefonisch zu informieren. Eine einfache Standortmarkierung oder das Warten vor Ort hätten dem Tier womöglich das Leben gerettet.
Warnung an die Öffentlichkeit
Mit dem Fall wollen die Tierschützer wachrütteln. "Wir machen diese Geschichte öffentlich, damit kein weiteres Tier diese Qualen erleiden muss." Immer wieder komme es vor, dass Wildtiere in guter Absicht aufgenommen, aber falsch behandelt werden – mit fatalen Folgen. Wer sich bei einem Fund unsicher sei, solle unbedingt den Kontakt zu Fachleuten suchen. Nur so könne Tieren wirklich geholfen werden.
- instagram.de: Beitrag Tierschutzverein München, 21. Mai 2025