Münchner Agrarkonzern Baywa stellt Rettungsplan vor – das sind die ersten Schritte
Im Sommer geriet Deutschlands führender Agrarhändler an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Der Preis der Rettung ist nun die Schrumpfung.
Die Baywa AG, Deutschlands führender Agrarhändler, hat einen Sanierungsplan mit ihren Hauptgläubigern und Aktionären vereinbart, um ihre finanzielle Situation zu stabilisieren und Schulden in Milliardenhöhe abzubauen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Demnach soll das Konzept bis Ende April 2025 rechtsverbindlich sein und darauf abzielen, den Münchner Konzern bis 2027 finanziell zu sanieren.
Ein zentraler Bestandteil des Plans ist eine Kapitalerhöhung über 150 Millionen Euro durch die Ausgabe neuer Aktien, die im ersten Quartal des kommenden Jahres festgelegt werden soll. Zudem plant das Unternehmen, bis Ende März seine 48-prozentige Beteiligung an der Raiffeisen Ware Austria für 176 Millionen Euro zu verkaufen. Ein entsprechender Vertrag wurde bereits unterzeichnet, die kartellrechtliche Genehmigung steht jedoch noch aus.
Baywa: 1.300 Stellen fallen weg
Die Baywa hatte Anfang Dezember auch einen Stellenabbau angekündigt: Von den 8.000 Vollzeitstellen in der Muttergesellschaft sollen etwa 1.300 gestrichen werden. Weltweit beschäftigt das Unternehmen rund 23.000 Mitarbeiter in über 60 Ländern. Auch internationale Mitarbeiter sind von geplanten Verkäufen von Unternehmensbeteiligungen betroffen.
Der hohe Schuldenstand resultiert aus einer raschen Expansion auf Kreditbasis und einem unerwarteten Anstieg der Kreditzinsen seit 2022, was zu erheblichen finanziellen Belastungen führte. Im September 2025 wäre ein Konsortialkredit fällig geworden, jedoch planen laut einer Mitteilung des Unternehmens fast alle der rund 300 Finanzgläubiger eine Unterstützung der Sanierungsmaßnahmen.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa