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München

Tierheim München: Polizei rettet Zwergziege – Ronaldo sucht neuen Besitzer


Trauriger Trend
Zwergziege Ronaldo wird Opfer von "Petfluencing"

Von t-online, SK

12.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Der kleine Ronaldo: Durch seine Größe wirkt er besonders niedlich und musste deshalb für einen TikTok-Kanal posieren.Vergrößern des Bildes
Der kleine Ronaldo: Durch seine Größe wirkt er besonders niedlich und musste deshalb für einen TikTok-Kanal posieren. (Quelle: Tierschutzverein München)

Zwergziegenbock Ronaldo hatte Glück im Unglück: Er wurde aus schlechter Haltung befreit und ist nun im Münchner Tierheim. Er hofft auf einen liebevollen neuen Besitzer.

Ein junges Ziegenböckchen namens Ronaldo sorgt derzeit im Münchner Tierheim für Aufsehen – und auch für viel Mitleid. Denn anders als sein berühmter Namensvetter aus dem Fußball hatte Ronaldo bisher wenig Glück. Als er gerade ein paar Wochen alt war, wurde Ronaldo von seinem neuen Besitzer für dessen TikTok-Kanal angeschafft.

Mehrere Wochen lang musste er nachts alleine in einer Garage schlafen, um tagsüber meist an Tankstellen zur Schau gestellt zu werden. Mitte Oktober rettete die Polizei den kleinen Ronaldo schließlich und brachte ihn ins Tierheim. Dort wird er seitdem wieder aufgepäppelt.

Doch bei dem Zicklein hat die Aktion bleibende Schäden hinterlassen: Er ist wegen der frühen Trennung von seiner Mama kleinwüchsig und leidet unter einer Wachstumsstörung, wegen der er eine spezielle Versorgung braucht. Damit er artgerecht und in Gesellschaft anderer Ziegen leben kann, sucht das Münchner Tierheim nun ein liebevolles Zuhause für Ronaldo – am besten in einer ländlichen Umgebung, wo er einfach Ziege sein darf.

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Tierschutzverein will auf Probleme aufmerksam machen

Der Münchner Tierschutzverein möchte mit dem Fall des kleinen Ronaldos auf ein zunehmendes Problem aufmerksam machen: Immer häufiger schaffen sich Menschen exotische oder besonders kleine Tiere für die eigene Online-Präsenz an – ohne dabei an die artgerechte Haltung zu denken.

Was ist ein Petfluencer?

Petfluencer ist eine Wortschöpfung aus Influencer und Pet, dem englischen Wort für Haustier. Influencer sind Menschen, die über soziale Netzwerke Fans an ihrem Leben teilhaben lassen und dabei allerhand Dinge bewerben.

Das sogenannte "Petfluencing" führt dabei nicht selten zu Missständen und Vernachlässigungen. Deshalb appelliert das Tierheim an Social-Media-Nutzer, Kanäle, die Tiere in unpassenden Situationen zur Schau stellen, nicht zu unterstützen, sondern zu melden. "Tiere sind keine Accessoires", mahnt der Tierschutz – und Ronaldo ist nur ein trauriges Beispiel für die Folgen dieses Trends.

Hype um kleine Tiere fördert Qualzucht und illegalen Handel

Doch es gibt bei Tieren wie Ronaldo noch ein anderes Problem: Durch die Bedienung des sogenannten "Kindchenschemas" wird mithilfe besonders kleiner oder möglichst exotischer sowie optisch auffälliger Tiere Qualzucht sowie illegaler Handel unterstützt. Auch das Risiko, Follower zu animieren, sich ebenfalls solche Tiere zuzulegen, steigt damit.

Wer dem kleinen Ronaldo ein Zuhause bieten möchte, in dem er nicht mit seinem Niedlichkeitsfaktor überzeugen muss, sondern einfach Ziege sein darf, kann sich ab nächster Woche im Münchner Tierheim melden.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung vom Münchner Tierschutzverein vom 12. November 2024
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