Am Max-Weber-Platz Vier Jahre Haft nach Vergewaltigung in Münchner U-Bahnhof
Ein betrunkener Tourist wurde letztes Jahr in einem Münchner U-Bahnhof vergewaltigt. Der Fall schlug hohe Wellen im polnischen Wahlkampf – nun wurde der Täter verurteilt.
Wegen der Vergewaltigung eines jungen polnischen Touristen in einem Münchner U-Bahnhof ist der Angeklagte zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht München I sah es als erwiesen an, dass der Afghane im August 2023 den nur wenig jüngeren, völlig betrunkenen und wehrlosen 18-Jährigen über die Dauer von etwa einer halben Stunde begrapscht, ausgezogen und vergewaltigt hatte.
Die Kammer verurteilte den Angeklagten nach Jugendstrafrecht. Mit der Höhe des Strafmaßes folgte das Gericht dabei der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Haftstrafe von sieben Jahren bei einer Verurteilung nach Erwachsenenstrafrecht und von vier Jahren im Falle einer Jugendstrafe gefordert hatte. Die Verteidigung hingegen plädierte nur auf Strafbarkeit wegen des Diebstahls eines Mobiltelefons, lehnte aber eine Verurteilung wegen Vergewaltigung ab.
Der Fall hatte seinerzeit in Polen hohe Wellen geschlagen. Die damalige nationalkonservative PiS-Regierung in Warschau versuchte, im Wahlkampf vor der Parlamentswahl im Herbst 2023 politisches Kapital daraus zu schlagen, indem sie die deutsche Migrationspolitik für den Fall verantwortlich machte.
- Nachrichtenagentur dpa