Agrarkonzern in der Krise Baywa hofft auf Finanzspritze von einer halben Milliarde Euro

Der Agrarkonzern Baywa mit Sitz in München kämpft mit hohen Schulden und hofft auf einen höheren Überbrückungskredit.
Der schwächelnde Agrarkonzern Baywa erwartet kurz vor Auslaufen eines Stillhalteabkommens mit seinen Banken dessen Verlängerung – und die Erhöhung eines Überbrückungskredits.
Das Unternehmen teilt mit, dass in den kommenden Tagen die Unterschriften der kreditgebenden Banken für eine Verlängerung der sogenannten Standstill-Vereinbarung bis zum Jahresende vorliegen sollen.
Zudem soll der bestehende Überbrückungskredit um rund 500 Millionen Euro aufgestockt und ebenfalls bis Ende des Jahres verlängert werden. Damit wäre die Finanzierung des Konzerns bis zum Jahresende gesichert, während gleichzeitig die Grundlage für eine langfristige Lösung geschaffen würde.
Schuldenlast von über fünf Milliarden Euro
Baywa kämpft mit einer massiven Schuldenlast von über fünf Milliarden Euro aus kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten. Zusätzlich hat die schwächelnde Weltwirtschaft das Geschäft in allen Unternehmensbereichen stark belastet. Im ersten Halbjahr verzeichnete Baywa einen Verlust von 290 Millionen Euro, was unter anderem auf hohe Abschreibungen im Bereich erneuerbare Energien zurückzuführen ist.
Bereits im August hatten Gläubigerbanken und Hauptaktionäre dem Unternehmen eine kurzfristige Finanzhilfe von über einer halben Milliarde Euro gewährt. Den größten Teil dieser Hilfe machten Kredite in Höhe von knapp 400 Millionen Euro aus. Langfristig benötigt Baywa jedoch ein umfassenderes Finanzierungsprogramm, da unter anderem ein Konsortialkredit über bis zu zwei Milliarden Euro im September 2025 ausläuft.
- Mit Infromationen der dpa