Oktoberfest München: Preis-Hammer in Boandlkramerei bei Oide Wiesn

Neues Festzelt auf "Oidn Wiesn"

So viel bekommt man für 35 Euro in der "Boandlkramerei"

Neues Zelt, neues kulinarisches Angebot: t-online hat sich in der "Boandlkramerei" auf der "Oidn Wiesn" etwas zu essen bestellt. Das bekommt man hier für 35 Euro.

Sie ist wie ein eigener Kosmos, mitten auf dem Oktoberfest: die "Oide Wiesn". Wer es lieber etwas traditioneller und ruhiger mag, dennoch in Wiesn-Stimmung ist, der ist hier genau richtig. Seit diesem Jahr steht erstmals ein neues Zelt auf diesem Teil des Geländes: die "Boandlkramerei". Die Gäste scheinen begeistert zu sein, loben das schöne Zelt. Doch wie viel bekommt man hier für sein Geld? t-online hat den Test gemacht.

Am ersten Samstag der diesjährigen Wiesn ist es brechend voll auf der Theresienwiese. Besonders die großen Festzelte auf dem Hauptgelände sind prall gefüllt. Je später es wird, desto voller werden nicht nur die Zelte, sondern auch ihre Besucher.

Auf der Suche nach ein wenig Entschleunigung geht es zur "Oidn Wiesn", dem nostalgischen Teil des Oktoberfests mit historischen Fahrgeschäften und Buden. Hier ist alles irgendwie kleiner, ruhiger. Und vor allem steht hier seit diesem Jahr ein neues Zelt. Statt dem "Herzkasperlzelt" findet man hier heuer die "Boandlkramerei".

Vor dem Festzelt stehen Bierbänke, und eine Musikantengruppe spielt auf. Die Kulisse im Innern ist beeindruckend: Es handelt sich um ein Festzelt, das seinem Namen alle Ehre macht und im Vergleich zu den Zelten auf dem Rest des Oktoberfests nicht einem Haus gleicht.

Die Decke ist in Blau- und Gelbtönen gehalten und bietet einen guten Kontrast zu den Sitzgelegenheiten aus Holz. An einem Tisch sind noch ein paar Plätze frei. Ein Ehepaar aus München, das jedes Jahr auf der Wiesn ist, kennt noch den Vorgänger der "Boandlkramerei" – und findet, dass das neue Zelt bei Weitem besser ist.

Dabei beziehen sie sich nicht nur auf das Zelt selbst, sondern auch auf die dort angebotenen Speisen. Ein Blick in die Speisekarte: Die Maß kostet hier 14,20 Euro. Damit ist der Liter Bier nur ein bisschen günstiger als in manch anderen Festzelten. Dort kann der Maßpreis schon mal die 15-Euro-Marke überschreiten. Das traditionelle Brotzeitbrettl wird für 19,90 Euro angeboten, ein Mix aus Käse, Wurst und Brot.

Die Maß lässt nicht lange auf sich warten. Das Brotzeitbrettl dafür schon. Dem Münchner Ehepaar wurde bereits von der Bedienung angekündigt, dass es etwas länger dauern könnte mit ihrem Essen. Aber die beiden haben warme Speisen bestellt, bei dem Brotzeitbrettl handelt es sich aber nur um eine kalte Platte. Eine knappe Stunde und eine leere Maß später ist das Essen dann endlich da.

Auf dem Holzbrett liegen zwei halbe Scheiben Brot sowie eine härtere Brotscheibe, die wohl mehr Dekoration sein soll. Daneben sind zwei Scheiben Schinken neben zwei Gläsern, gefüllt mit Obatzter und einer Art Bärlauchaufstrich angerichtet, helle und dunkle Trauben sowie kleine Ecken an Käse. Eine gefüllte Mini-Paprika und ein halbes gekochtes Ei füllen den Rest der Platte. Für einen kleinen Snack reicht es definitiv. Um richtig satt zu werden, jedoch nicht einmal ansatzweise.

So schön die Atmosphäre und die Unterhaltung in der "Boandlkramerei" auch sind, am Ende des Abends kann es passieren, dass man hungrig aus dem Zelt und zur nächsten Essensbude gegangen ist – bei insgesamt 35 Euro für eine Maß und ein Brotzeitbrettl.