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München

München: Opfer von Missbrauch in Kinderheimen erhalten 35 Millionen Euro


Beschluss in München
35 Millionen Euro für Betroffene von Missbrauch in Kinderheimen

Von dpa
Aktualisiert am 21.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Kerstin Claus: Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung begrüßt den Beschluss aus München.Vergrößern des BildesKerstin Claus: Die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung begrüßt den Beschluss aus München. (Quelle: IMAGO/Rolf Zoellner (Zöllner))

Die Stadt München will 35 Millionen Euro für Betroffene von Missbrauch in Kinderheimen und Pflegefamilien bereitstellen. Ein deutschlandweit bislang einzigartiger Schritt.

Die Stadt München stellt 35 Millionen Euro für Menschen zur Verfügung, die in städtischen Kinderheimen, Pflege- oder Adoptivfamilien Opfer von Missbrauch wurden. Dies hat der zuständige Stadtratsausschuss einstimmig beschlossen, wie das Sozialreferat mitteilte.

Kerstin Claus, die Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, bezeichnete die Entscheidung der bayerischen Landeshauptstadt als deutschlandweit einzigartig. "Zum ersten Mal erkennt eine Kommune das Leid Betroffener durch Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung in Heimerziehung, Pflege- und Adoptivfamilien an und stellt zudem einen stattlichen Betrag für Hilfe bereit", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Claus rief andere Kommunen dazu auf, dem Münchner Beispiel zu folgen und ebenfalls Verantwortung zu übernehmen.

Kommission erarbeitete Auszahlungskonzept

Eine 2021 eingerichtete, unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Vorfälle in den Heimen und Pflegefamilien entwickelte ein Konzept zur Auszahlung von Anerkennungsleistungen, das nun vom Stadtratsausschuss verabschiedet wurde. Der veranschlagte Bedarf für die Anerkennungsleistungen beläuft sich auf insgesamt 35 Millionen Euro.

Für Soforthilfen an Betroffene wurden nach Angaben der Stadt bereits 4,3 Millionen Euro aus dem kommunalen Haushalt bereitgestellt. Die Anerkennungsleistungen richten sich – wie auch die Soforthilfen – an Menschen, die vom Stadtjugendamt in Heimen, Pflege- oder Adoptivfamilien untergebracht wurden und dort Gewalt erfahren haben, die bis heute nachwirkt.

Kerstin Claus lobte den Münchner Beschluss als ein "starkes Zeichen". Sie verwies auf Berichte von Betroffenen, die der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs vorliegen. "Wir wissen aus den Berichten, wie viel Gewalt in der Heimerziehung sowohl in der BRD als auch in der DDR ausgeübt wurde." Hier bestehe weiterhin akuter Handlungs- und Aufarbeitungsbedarf.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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