Unmut bei Lieferanten Schuhbeck-Insolvenzverwalter fordert Geld zurück
Lieferanten, die für Alfons Schuhbecks Firmen gearbeitet haben, sollen jetzt Geld an Schuhbecks Insolvenzverwalter zurückzahlen.
Lieferanten der pleitegegangenen Gastro-Unternehmen von Starkoch Alfons Schuhbeck erhalten nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) Forderungen von Insolvenzverwalter Max Liebig. Liebig vertritt insgesamt acht insolvente Firmen aus dem einstigen Schuhbeck-Imperium. Laut dem Zeitungsbericht geht es um mehrere Hunderttausend Euro, die der Insolvenzverwalter für Schubecks Ex-Firmen einholen will, um deren Schulden zu verringern.
Mehrere Dutzend dieser Schreiben sollen an ehemalige Geschäftspartner verschickt worden sein. Einer der ehemaligen Lieferanten soll Thomas Müller, Vertriebsleiter der Münchner Frucht Cooperative (MFC), sein. Er erhielt wohl eine Forderung von 13.000 bis 14.000 Euro. "So etwas habe ich noch nie erlebt", sagte er der "SZ". Das Kuriose daran: Schubecks frühere Firmen schulden der MFC laut Müller umgekehrt noch 30.000 bis 35.000 Euro.
Insolvenzverwalter Liebig begründe seine Forderungen damit, dass mehrere Firmen des Starkochs schon Jahre vor ihrer offiziellen Insolvenz pleite gewesen seien. Sie hätten daher kein Geld mehr ausgeben dürfen. Die Rechnungen der Lieferanten seien demnach "wertlos im Sinne der höchstrichterlichen Rechtsprechung", zitiert die "SZ" den Insolvenzverwalter. Der rechnet sich demnach gute Chancen aus, das Geld zurückzubekommen.
Schulden sollen sich auf zehn bis zwanzig Millionen Euro belaufen
Die Schulden der insgesamt acht früheren Schuhbeck-Firmen belaufen sich laut Liebig auf insgesamt zehn bis zwanzig Millionen Euro. Der Insolvenzverwalter beabsichtige, möglichst viel Geld für Schuhbecks Gläubiger einzusammeln. Das stoße bei früheren Geschäftspartnern auf Unmut, heißt es in der "SZ" weiter.
Schuhbeck selbst äußerte sich bislang nicht dazu, da er derzeit noch seine Haftstrafe absitzt. Das Landgericht München I hatte ihn 2022 zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Das Gericht war überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1.000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Schuhbeck eine neue Anklage drohen könnte. Die neuerlichen Vorwürfe: Schuhbeck soll während der Pandemie-Zeit falsche Angaben gemacht haben, um an finanzielle Soforthilfen des Staates zu gelangen. Die Staatsanwaltschaft München soll auch prüfen, ob Schuhbeck mit seinen Firmen noch Gelder beiseitegeschafft und falsche Angaben zu seiner Insolvenz gemacht hat.
- sz.de: "Schuhbecks Lieferanten sind sauer: Insolvenzverwalter will Geld zurück" vom 4.7.2024