Premiere im Dezember Samuel Koch wechselt an die Münchner Kammerspiele
Nicht nur in der Schauspielerei, sondern auch auf einem anderen Feld will sich Samuel Koch in München beweisen. Die Kammerspiele brauchen dringend mehr Zuschauer.
Der bekannte Schauspieler Samuel Koch wechselt zur neuen Spielzeit an die Münchner Kammerspiele und hat dort Großes vor. Wie er bei der Spielzeit-Pressekonferenz der Bühne ankündigte, möchte er nicht nur als Darsteller auf der Bühne zu sehen sein, sondern auch hinter den Kulissen aktiv werden. "Ich werde erste wahre Regie-Erfahrungen hier in diesem Raum sammeln", so der 36-Jährige.
Der genaue Plan für seine Regiearbeit steht allerdings noch nicht fest. Dies bestätigten sowohl Koch als auch die Intendantin Barbara Mundel der Deutschen Presse-Agentur (dpa), mit der sie nach dem Event sprachen. Es seien bereits Gespräche im Gange, konkrete Pläne gebe es jedoch noch nicht.
Samuel Koch will Zukunftsmut verbreiten statt Zukunftsangst
Koch zeigte sich bei seiner Vorstellung optimistisch und zog dabei einen Vergleich zu Friedrich Schiller: "Komödie ist die Überwindung der Tragödie". Er könne sich daher vorstellen, eine Komödie auf die Bühne zu bringen. Der Schauspieler betonte dabei, dass es neben Verzweiflung auch wichtig sei, Zukunftsmut zu verbreiten und nicht nur Zukunftsangst.
Samuel Koch sitzt seit einem schweren Unfall in der TV-Show "Wetten, dass..?" im Rollstuhl. Jetzt verlässt er das Nationaltheater Mannheim und wird Teil des Ensembles an den Münchner Kammerspielen in der Maximilianstraße. Dort wird er bei der Premiere des Stücks "Proteus 2481" am 13. Dezember dieses Jahres auf der Bühne stehen.
Koch teilte mit, dass neben verschiedenen Faktoren auch eine Pro- und Contra-Liste bei seiner Entscheidung für München eine Rolle gespielt habe. Auf der Negativseite stand demnach der schwierige Wohnungsmarkt in der bayerischen Landeshauptstadt. Er und seine Frau, die Schauspielkollegin Sarah Elena Timpe, planen gemeinsam nach München zu ziehen.
Kammerspiele nur noch durchschnittlich ausgelastet
Die Münchner Kammerspiele, die in den letzten Jahren von Kritikern wegen mangelnder klassischer Theaterstücke und einer nur durchschnittlichen Auslastung von etwas über 50 Prozent kritisiert wurden, freuen sich inzwischen über mehr Besucher. Intendantin Mundel kündigte an: "Wir werden die Marke von 60 Prozent erreichen". Für den traditionell herausfordernden Monat April lag die Auslastung sogar bei 65 Prozent.
Mit Samuel Koch als Neuzugang könnte das Theater noch mehr Zuschauer anziehen. Der Schauspieler plant, als Regisseur "eher in eine Unterhaltungsrichtung" zu gehen und dabei sowohl "die Kunst zu bedienen als auch den Kommerz".
- Nachrichtenagentur dpa