Tarifstreit beim Bodenpersonal Lufthansa-Streik legt Hunderte Flüge lahm
Streiks der Lufthansa-Flugbegleiter treffen erneut Zehntausende Passagiere. In einem anderen Tarifkonflikt verhandelt die Fluggesellschaft wieder.
Das Lufthansa-Kabinenpersonal hat seinen Streik am Mittwoch fortgesetzt: Am Flughafen München legten Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Lufthansa und der Lufthansa Cityline um 4.00 Uhr die Arbeit nieder. Die Kabinengewerkschaft Ufo will bis Mittwochabend um 23 Uhr alle Lufthansa-Abflüge in München bestreiken lassen. Nach Einschätzung der Fluggesellschaft werden 400 Flüge mit 50.000 Fluggästen nicht abheben können.
Am Dienstag hatte das Lufthansa-Kabinenpersonal schon am Frankfurter Flughafen gestreikt. Dort fielen nach Unternehmensangaben 600 Verbindungen aus, etwa 70.000 Passagiere kamen nicht wie geplant an ihr Ziel.
Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Geld
Die Gewerkschaft Ufo fordert für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1.000 Kräfte der Regionaltochter Lufthansa Cityline im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen.
In der vergangenen Woche fielen wegen eines von Verdi organisierten Warnstreiks des Bodenpersonals bereits Hunderte Lufthansa-Flüge aus. Die Tarifverhandlungen für die etwa 25.000 Beschäftigten am Boden sollen an diesem Mittwoch und Donnerstag (13./14.3.) fortgesetzt werden. Verdi verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.
Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte am Dienstag an die Gewerkschaft appelliert: "Wir haben sowohl bei Verdi als auch bei Ufo gute, weitreichende Angebote gemacht, beide mit Gehaltssteigerungen um rund zehn Prozent", sagte Niggemann. "Ich denke, das ist die Basis, um kurzfristig Lösungen zu finden. Wir sind verhandlungsbereit."
- Nachrichtenagentur dpa