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München | Nach Demo gegen rechts: So soll es jetzt weitergehen


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Organisatoren wollen "kämpfen"
Nach Demo gegen rechts: So geht es in München weiter

Von Carla Gospodarek

23.01.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0390824270Vergrößern des Bildes
Protest in München: Was passiert nach den Massendemos am Wochenende? (Quelle: IMAGO/Sachelle Babbar)

Hunderttausende sind am Wochenende auf die Straße gegangen. Den Protest in München haben rund 280 Organisationen gestemmt. Wie es jetzt weitergeht.

Es war ein Anblick, wie ihn die Stadt München selten erlebt hat: Tausende und Abertausende von Menschen strömten am Sonntag zum Siegestor und auf die Ludwigsstraße, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Rund 100.000 Menschen versammelten sich Seite an Seite, um friedlich gegen die AfD und für Vielfalt, Toleranz und Nächstenliebe einzustehen.

Aufgerufen haben zu der Versammlung Hunderte Organisationen, die den Protest innerhalb weniger Tage auf die Beine gestellt hatten. Einer der Verantwortlichen ist der erst 18-jährige Luca Barakat. t-online hat der Münchner verraten, wie die Großdemonstration in so kurzer Zeit zustande kommen konnte. Außerdem spricht er über die Kritik der CSU und gibt Ausblick darauf, wie es mit den Protesten in München nun weitergehen soll.

Einzelner Aktivist bewegte Hunderttausend Menschen

Doch wie wurde der Stein zur Umsetzung der Großdemo in München überhaupt ins Rollen gebracht? Erst eine Woche vor dem Protesttag hatte ein einzelner Aktivist von "Fridays for Future" die Planung zum Laufen gebracht, indem er eine entsprechende Nachricht in eine Whatsapp-Gruppe geschickt hatte, verrät Mitorganisator Luca Barakat. Noch für den gleichen Abend wurde ein Call angesetzt.

Normalerweise würden sich im Anfangsstadium einer Demo-Planung etwa sechs bis acht Aktivisten beteiligen – diesmal jedoch sei alles anders gewesen. "Bereits beim ersten Gespräch waren über 90 Teilnehmer dabei", berichtet Barakat. Das Bündnis sei bis zum Tag des Protests auf 280 Organisationen angewachsen, beteiligt waren neben "Greenpeace" und "Fridays for Future" unter anderem auch die evangelische und katholische Kirche.

Offiziellen Angaben zufolge waren es schlussendlich mehr als 100.000 Personen, die sich am Sonntag an der Demonstration in der Münchner Innenstadt beteiligt haben – die Veranstalter sprechen sogar von 200.000 bis 320.000 Menschen.

Auch wenn die Versammlung recht zeitnah wegen zu vieler Teilnehmer abgebrochen werden musste, sehen die Organisatoren die Veranstaltung als vollen Erfolg: "Es ist wirklich der Wahnsinn. Am Anfang haben wir mit 10.000 Teilnehmern gerechnet – die tatsächlichen Zahlen sind überwältigend", sagt Mitorganisator Barakat zu t-online. "So etwas hat es seit Jahrzehnten nicht in München gegeben", gibt er sich gerührt.

"Wir hatten nicht die Absicht, die CSU auszuschließen"

Insgesamt sei die Versammlung laut Polizei und Veranstaltern überaus "friedlich" und ohne Zwischenfälle verlaufen. Und dennoch – unmittelbar vor und nach der "Demo gegen rechts" in München hatte es vonseiten der CSU Kritik gegeben. Eine der Veranstalterinnen, Lisa Poettinger, hatte auf der Plattform "X" (ehemals Twitter) geschrieben: "Aber was wollen CSU-Politiker:innen vor Ort? Als Versammlungsleiterin kann ich sagen, dass ich gar keinen Bock auf Rechte jeglicher Couleur habe!" Einige Mitglieder der CSU äußerten darüber öffentlich ihren Unmut, fühlten sich zu Unrecht ausgegrenzt.

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"Wir hatten nicht die Absicht, die CSU auszuschließen", betont Luca Barakat im Gespräch mit t-online. Dennoch stellt sich der junge Mann hinter Pöttinger: "Die CSU hat im Wahlkampf ganz bewusst mit rechten Themen geworben und tut es auch jetzt." Damit könne und wolle man sich laut Barakat nicht identifizieren.

Und nun? So soll es in München jetzt weitergehen

Hunderttausend Münchner haben sich am Sonntag öffentlich gegen Rechtsextremismus gestellt. Doch was hat das langfristig gebracht? "Wir haben eine ganze Reihe wichtiger Signale gesendet", findet der Münchner, der derzeit ein freiwilliges ökologisches Jahr beim "Netzwerk Klimaherbst" absolviert.

"Wir wollen auch nach Sonntag weiter laut sein!", erklärt er mit Nachdruck. Deswegen versuche man nun, mithilfe eines neuen Bündnisses weitere Proteste und Aktionen zu organisieren. Auch wenn es laut Barakat dafür zunächst erst einmal "nur" eine Instagram-Seite, aber noch keine konkreten Pläne gibt, ist das Ziel für alle Beteiligten glasklar: "Wir wollen um alles in der Welt verhindern, dass die AfD in Regierungspositionen kommt. Und dafür werden wir kämpfen!"

Verwendete Quellen
  • Recherche der Redaktion
  • Interview mit Luca Barakat, am 23. Januar 2024
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