Wiesn-Fans im ICE Zugbegleiter klagt sein Leid: "Die kotzen mir den ganzen Zug voll"
Pöbelnde und kotzende Fahrgäste: Rund um die Wiesn ist die Deutsche Bahn und vor allem ihr Personal großen Belastungen ausgesetzt. Ein Mitarbeiter klagt sein Leid.
Seit knapp zwei Wochen läuft das wohl bekannteste Volksfest der Welt – die Münchner Wiesn. Neben Bier und guter Laune heißt das aber auch: Zerreißprobe für Stadt und Dienstleister. Mit betroffen ist unter anderem auch die Deutsche Bahn. Viele Gäste des Oktoberfests kommen von außerhalb, reisen mit dem Zug an – und vor allem auch wieder ab.
Das stellt die Zugbegleiter vor große Herausforderungen. "Die kotzen mir regelmäßig den ganzen Zug voll", klagt ein Angestellter der Bahn anonym sein Leid. Stark Betrunkene seien gerade zur Wiesn-Zeit gang und gäbe in den ICEs. Der Zugbegleiter fährt regelmäßig die Strecke zwischen München und Hamburg, weiß also, wovon er redet.
"Die meisten sind ja ganz nett. Die kommen genauso lustig in den Zug, wie sie aus dem Bierzelt gestolpert sind." Immer wieder gebe es jedoch auch die "Pöbler", wie der DB-Angestellte sie nennt. "Die weigern sich dann, mir ihr Ticket zu zeigen, bevor ich ihnen nicht einen Kaffee gebracht habe. Oder ich muss mir Sprüche anhören wie: 'Ticketkontrolleur? Dich braucht niemand.'" Das gehe ihm inzwischen schon auf die Nerven. Allerdings gehöre das "einfach zum Job dazu."
Maßkrüge klauen: Auch bei der Bahn kein Kavaliersdelikt
Rund um das Oktoberfest hat die Deutsche Bahn ordentlich aufgerüstet. Als offizieller Mobilitätspartner der Wiesn rechnet die Bahn in Bayern mit rund 100.000 Fahrgästen mehr pro Tag, vor allem in den Münchner S-Bahnen. Um dem zu begegnen, werden etwa 500 Fahrten verlängert oder zusätzlich eingeplant. "Mit der bewährten Zugabfertigung im Minutentakt an der Hackerbrücke kommen mit uns alle gut und sicher zur Wiesn und wieder nach Hause", erklärt S-Bahn-Chef Heiko Büttner.
Auch die Regionalzüge werden zu Spitzenzeiten verstärkt, insbesondere rund um die Wochenenden und Feiertage. Ebenfalls an den Bahnhöfen ist mehr Personal im Einsatz. Zusätzliche Sicherheitsstreifen gibt es am Hauptbahnhof, entlang der Stammstrecke und in den Zügen.
Dazu noch ein Hinweis der Deutschen Bahn: "Bierkrüge gehören ins Festzelt. Die Mitnahme in die Bahn ist verboten – was von DB-Sicherheit und Polizei an den Bahnhöfen auch konsequent kontrolliert wird. Gekaufte Bierkrüge können verpackt mitgenommen werden."
- Reporter vor Ort
- Anfrage an die Pressestelle der Deutschen Bahn
- Pressemitteilung der Deutschen Bahn