Skandal in Bayern Aiwanger-Flugblatt: Bruder bekennt sich
Wendung im Skandal um Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger: Sein Bruder gibt zu, ein antisemitisches Flugblatt verfasst zu haben.
Der Bruder von Bayerns Vize-Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat eingeräumt, zu Schulzeiten vor mehr als 30 Jahren ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben. "Ich bin der Verfasser des in der Presse wiedergegebenen Flugblattes", heißt es in einer persönlichen Erklärung des Bruders, die ein Freie-Wähler-Sprecher am Samstagabend weiterleitete.
"Ich distanziere mich in jeder Hinsicht von dem unsäglichen Inhalt und bedauere sehr die Folgen dieses Tuns. Ich war damals total wütend, weil ich in der Schule durchgefallen war. Ich war damals noch minderjährig." Zuvor hatte die Mediengruppe Bayern über das Eingeständnis des ein Jahr älteren Bruders berichtet.
Freie-Wähler-Chef Aiwanger hatte Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Flugblatt zuvor in einer schriftlichen Erklärung zurückgewiesen: "Ich habe das fragliche Papier nicht verfasst und erachte den Inhalt als ekelhaft und menschenverachtend." Er ergänzte dabei: "Der Verfasser des Papiers ist mir bekannt, er wird sich selbst erklären." Weder damals noch heute war und sei es seine Art gewesen, "andere Menschen zu verpfeifen", fügte der 52-Jährige hinzu.
Die "Süddeutsche Zeitung" hatte über das Flugblatt berichtet. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte von Aiwanger umgehend Aufklärung gefordert.
- Nachrichtenagentur dpa