Katar-Sponsoring Bayernfans unzufrieden mit Kommunikation der Vereinsspitze
Der FC Bayern beendet die Zusammenarbeit mit Qatar Airways. Bayernfans sind von diesem Schritt überwiegend positiv überrascht, doch es hagelt auch Kritik.
Jahrelang stand der FC Bayern für die Sponsoringverträge mit der Fluggesellschaft Qatar Airways, die dem Emirat Katar gehört, in der Kritik. Das Engagement des Vereins wurde nicht nur im Internet stark bemängelt, sondern auch auf mehreren Jahreshauptversammlungen im Münchner Audi Dome. Jetzt beenden der FC Bayern und Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen. Zahlreiche Fans reagieren in den sozialen Medien.
Doch nicht alle Stimmen sind positiv. Viele Vereinsanhänger bemängeln, dass der FC Bayern von einer "erfolgreichen" Zusammenarbeit spricht. In einer Pressemitteilung des Clubs heißt es: "Beide Partner haben aktiv einen Austausch zwischen den Kulturen gefördert. Es war immer das Ziel des FC Bayern und von Qatar Airways, Menschen durch Fußball zu verbinden, auch durch Frauenfußball."
Fans des FC Bayern überrascht und enttäuscht zugleich
"Diese Partnerschaft mit dem Unrechtsstaat in dieser Erklärung so abzufeiern? Ein einfaches 'Tschö mit ö' hätte auch gereicht", schreibt ein weiterer Nutzer auf Twitter. "Komplett peinliches Gelaber, aber immerhin jetzt weg", meint ein anderer Kommentator. In einem weiteren Beitrag schreibt ein Nutzer: "Gute Entscheidung, nach fünf Jahren Sportwashing endlich wieder zu den eigenen Werten zu stehen."
Auch der langjährige Bayernfan Michael Ott, der schon mehrmals gegen die Katar-Verträge protestierte, meldete sich zu Wort: "Unglaubliche Neuigkeiten heute Morgen! Das kam völlig unerwartet, ist aber umso schöner!" Der Mann ist seit 16 Jahren Clubmitglied und startete sogar eine Kampagne gegen das Sponsoring. Auf mehreren Jahreshauptversammlungen griff der 29-Jährige die Vereinsspitze bereits an.
Dem Emirat Qatar werden seit vielen Jahren, besonders auch im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2022, immer wieder massive Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Menschenhandel vorgeworfen. Es gibt Einschränkungen bei der Meinungsfreiheit, Homosexualität ist strafbar, auch die Todesstrafe existiert im arabischen Land.
- Diverse Tweets von Bayernfans
- Internetauftritt der Kampagne gegen das Sponsoring von Michael Ott
- Eigene Recherchen