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"Bäume pflanzen, statt absägen": Maibaum wegen Umweltschutz in Kritik


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"Bäume pflanzen, statt absägen"
Brauchtum oder Klimasünde? Wirbel um Maibaum

Von Alexander Spöri

08.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Auch in Österreich gehört das Maibaumaufstellen zum Brauchtum (Symbolbild): Doch nicht jeder identifiziert sich mit dieser Tradition.Vergrößern des Bildes
Auch in Österreich gehört das Maibaumaufstellen zum Brauchtum (Symbolbild): Doch nicht jeder identifiziert sich mit dieser Tradition. (Quelle: Eibner-Pressefoto)

Im Frühjahr arbeiten Burschenvereine in Bayern wochenlang an der Verzierung ihres Maibaums. In Sauerlach bei München stößt das manchen sauer auf.

Im Frühling, wenn es langsam wieder wärmer wird, ist in Bayern Maibaumzeit. Viele Burschenvereine verzieren dann einen zuvor gefällten Baum – sie hobeln daran und streichen ihn. Der Maibaum, den die Burschen zum 1. Mai feierlich in vielen Ortschaften aufstellten, gilt als traditionelles Zeichen der Fruchtbarkeit und Standhaftigkeit in der Landwirtschaft. Doch mit diesem Brauch kann sich offenbar nicht jeder anfreunden.

In Sauerlach, etwa 20 Kilometer von München entfernt, hinterließ ein unbekannter Absender eine Nachricht, die sich offenbar an den dortigen Burschenverein richtet: "Schade um diesen schönen Baum! Wäre es nicht besser, neue Bäume zu pflanzen, statt gesunde Bäume abzusägen, um sie wieder aufzustellen", heißt es darin. "Vielleicht hätten wir dann in zehn Jahren einen Maiwald."

Junge Union reagiert auf anonyme Nachricht

Diese Nachricht stößt bei den Burschen nicht gerade auf Begeisterung. Sie reagieren prompt auf Facebook: "Wir denken uns unseren Teil", heißt es dort. "Wäre es nicht besser, sich diese Seite chemisch behandelten Papiers und die Folie aus Plastik zu sparen?" Außerdem kritisieren die Burschen, dass der anonyme Absender seinen Namen nicht hinterlassen hat. "Aber scheinbar überwiegt hier die Feigheit des Urhebers."

Auf dieses kontroverse Posting wurde auch der Kreisverband der Jungen Union im Landkreis München aufmerksam. "Ja zu unserem bayerischen Brauchtum! Wir stehen hinter allen Burschenvereinen und Maibaum-Aufstellern", ergeht aus einem weiteren Facebook-Post. Die Nachricht an die Burschen in Sauerlach sei "respektlos". Denn das Maibaum-Verzieren sei ehrenamtlich und dahinter stecke eine stundenlange Arbeit.

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Junge Union: "Bräuche sind vor Öko-Moralkeule nicht sicher"

Die Jugendvereinigung von CSU und CDU politisiert das Maibaum-Thema sofort: "Ja zum echten Umweltschutz und nein zu grünem Moralismus", heißt es in ihrem Post. "Nicht einmal mehr unser wunderschönen Bräuche" seien vor der "Öko-Moralkeule sicher". Dabei ist der Absender überhaupt nicht bekannt und ebenso wenig aus welchem politischen Spektrum derjenige stammt.

Abgesehen davon, ist vermutlich gerade nicht der richtige Zeitpunkt, um diese Debatte zu führen. Denn Maibäume werden in den meisten bayerischen Ortschaften nur alle vier Jahre gefällt, verziert und aufgestellt. Erst im Jahr 2027 beginnen die Burschen wieder an einem zu werkeln.

Verwendete Quellen
  • Facebook-Post des Burschenverein Sauerlach
  • Facebook-Post der Jungen Union im Landkreis München
  • Eigene Recherchen
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