münchen.t-online - Nachrichten für München
Such Icon
münchen.t-online - Nachrichten für München
Such IconE-Mail IconMenü Icon


München

In Bayern wurde ein Bär entdeckt – auch ein Abschuss ist möglich


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Nach Schafsriss in den Alpen
Bayern würde Bär womöglich erschießen


20.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Abdruck einer Bärentatze im Schnee: Nach der Spur vom Wochenende wurde gestern bestätigt, dass ein Bär Schafe getötet hat.Vergrößern des Bildes
Der Abdruck einer Bärentatze im Schnee: Nach der Spur vom Wochenende wurde gestern bestätigt, dass ein Bär Schafe getötet hat. (Quelle: Landesamt für Umwelt Bayern)

Das Thema Bär treibt die Menschen in Südbayern um wie kaum ein anderes. Viele werden vorsichtiger. Der Umweltminister schließt auch das Äußerste nicht aus.

Nach der Bärenattacke auf drei Schafe im Landkreis Rosenheim hält Umweltminister Thorsten Glauber (FW) den "Abschuss im Zweifel für möglich", sagte er am Donnerstag in München. Die Sicherheit der Menschen sei "absolut vorrangig, Bayern ist auf das Thema Bär vorbereitet. Die Sicherheit der Menschen steht immer im Mittelpunkt und hat uneingeschränkten Vorrang", so Glauber gegenüber t-online.

Tags zuvor wurden laut Bayerischem Landesamt für Umwelt (LfU) in der Grenzregion zu Tirol zwei tote und ein verletztes Schaf gefunden. Sie waren auf einer umzäunten Weide im Bereich Wildbarren und Bichler See, einem beliebten Wandergebiet oberhalb Oberaudorfs. "Ein Mitglied des Netzwerkes Große Beutegreifer hat die Situation vor Ort eingehend begutachtet und genetische Proben entnommen", so das LfU in einer Pressemitteilung.

Wie man in Bayern mit dem Bär umgehen möchte

Anhand der "äußeren Verletzungen der Tiere" und vor Ort gefundener Trittsiegel könne dieser Vorfall einem Bären zugeordnet werden. "Eine Sichtung des Bären oder eine direkte Begegnung mit ihm gab es nicht." Sollte es dazu kommen, so der amtliche Ratschlag: "Ruhe bewahren."

Die ist bei den Bewohnern oberhalb des Inntals dahin. Denn seit Tagen ist der Braunbär zwischen Tirol und Bayern dort im Grenzgebiet unterwegs. Erstmals wurden seine Spuren in dieser Region am Wochenende entdeckt. Möglicherweise ist der Beutegreifer im März auch schon in Tirol unterwegs gewesen. Er bediente sich an einer Wildfutterstelle und riss wohl einen Rehbock, berichten österreichische Medien.

Der letzte bestätigte Hinweis in Bayern auf einen Braunbären stammt aus dem Sommer 2022. Im Grenzgebiet zwischen Reutte in Tirol, den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Bad Tölz-Wolfratshausen seien 2022 mehrere Hinweise bestätigt worden. Damals war es aufgrund der Spuren nicht möglich, nähere Angaben zu dem Bären zu machen.

Spuren eines Bären im Raum Rosenheim

Diesmal ist die Lage anders, denn es konnten aus den Ausscheidungen des Bären Proben zu genetischen Analyse entnommen werden. Die Biologen hoffen so mehr über die Herkunft des Bären zu erfahren. Die Menschen scheint der Bär noch zu scheuen, bislang wurde er noch nicht gesichtet.

Dennoch geht die Bärenangst um, wie Kreisbäuerin und CSU-Gemeinderätin Katharina Kern t-online bestätigt. Sie hat ihre Landwirtschaft in Oberaudorf, auf 800 Metern Höhe. 200 Meter höher wurden die Tatzenspuren im Schnee entdeckt. Noch verfalle sie nicht in Panik, so Kern. "Sorgen haben wir dann, wenn sich dieser Vorfall wiederholt und der Bär sich nicht von den Nutztieren und Gehöften fernhält". Der Beutegreifer würde bei ihnen genügend Reh- und Rotwild im Bergwald vorfinden.

Bäuerin bezeichnet den Bären in Bayern als "frech"

Die Bäuerin stuft den Bären als "frech" ein, "wir müssen sehen, wie dies in den nächsten Tagen weitergeht". Denn ihre Enkelkinder seien im Wald unterwegs, wenn sie Freunde besuchen. "Das können wir jetzt nicht mehr erlauben, weil es zu gefährlich ist."

Zumindest für die Nutztiere in der Region hat die Staatsregierung einen Rat. Die Landwirte im Bären-Revier sollten ihre Tiere über Nacht in die Ställe bringen. Material zum Bau von Schutzzäunen stellte Glauber in Aussicht. Aber "im Ernstfall kommen alle Maßnahmen in Betracht".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Landesamt für Umwelt Bayer: Pressemitteilung vom 19. April
  • Anfrage an Thorsten Glauber
  • Gespräch mit Kreisbäuerin Katharina Kern (Oberaudorf)
  • kurier.at: "Bär posiert in Tirol vor Wildkamera"
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website