Entscheidung gefallen Traditionsclub darf Stadion vorerst behalten
Fußballfans sorgten sich um einen Traditionsclub aus dem Münchner Süden. Denn die Spielvereinigung Unterhaching hätte ihre Spielstätte verlieren können. Jetzt steht die Entscheidung fest.
Die Anspannung im Münchner Süden war Ende März groß. Damals wurden Gerüchte laut, dass die Spielvereinigung Unterhaching ihr Stadion verlieren könnte. Hachingfans und Vereinsmitglieder protestierten mehrmals, unter anderem vor dem Rathausplatz in Unterhaching – angeführt von Fußballstar Manfred "Manni" Schwabl. Jetzt steht die Entscheidung fest.
Die Spielvereinigung darf vorerst weiter Spiele im Unterhachinger Sportpark austragen. Die Gemeinde schloss mit den Fußballern am Freitag einen neuen Pachtvertrag, wie der "Münchner Merkur" zuerst berichtete. Zuvor kündigte die Gemeinde den alten Vertrag, weil die Fußballer das Stadion unerlaubt an einen Footballclub untervermieten wollten.
Das dürfte im 25.000-Einwohner-Ort für Entspannung sorgen. Denn die Spielvereinigung ist aktuell Spitzenreiter in der bayerischen Regionalliga. Ein Aufstieg in die 3. Bundesliga wäre unter anderem nur mit einer Spielstätte möglich und war deshalb gefährdet.
Munich Ravens dürfen in Unterhaching spielen
Besonders im Fokus standen die Proteste, weil die Gemeinde auch mit den American Footballern von den Munich Ravens verhandelte, einem Franchise-Team, das im Sommer bei der European League of Football (ELF) mitspielen wird.
- Lesen Sie auch: "Manni" Schwabl führt Protest gegen Stadion-Verkauf an
Ein Traditionsclub verliert sein Stadion an American Footballer? Dieser Gedanke sorgte zunächst für einen Aufschrei bei vielen Fußballfans. Doch sowohl die Spielvereinigung als auch die Munich Ravens dürfen von nun an in Unterhaching spielen.
Dabei bleiben die Fußballer offiziell Pächter des Stadions und die Footballer werden zu "Sondernutzungsberechtigten". "American Football boomt, und wir sind stolz darauf, ganz Bayern in der höchsten europäischen Spielklasse in diesem traditionsreichen Stadion repräsentieren zu dürfen", sagt Sebastian Stolz, General Manager der Munich Ravens.
Spielvereinigung muss um Drittligalizenz bangen
Die Spielvereinigung kann jetzt einen Antrag auf eine Drittligalizenz stellen. Ob der Verein diese auch bekommt, ist allerdings unklar. Neben dem bekanntgewordenen Abgang von Haching-Trainer Sandro Wagner, gibt es auch finanzielle Sorgen in Unterhaching. Im Februar wurden unter anderem nicht alle Gehälter bezahlt. Laut der Münchner Zeitung "tz" soll die Entscheidung über die Drittligalizenz bis Ende April fallen.
- merkur.de: "American Football im Unterhachinger Fußballstadion: Verträge für Doppelnutzung unterzeichnet"
- tz.de: "Hachinger Widersprüche: Schwabl würde Drittliga-Chance hinschmeißen, träumt aber von der 2. Liga"
- Eigene Recherchen