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Künstliche Intelligenz: EU-Verordnung könnte Unternehmen 350.000 Euro kosten


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Ministerin warnt
EU-Verordnung könnte für deutsche Unternehmen teuer werden

Von Alexander Spöri

Aktualisiert am 28.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Euroscheine (Symbolbild): Eine EU-Verordnung zu Künstlichen Intelligenz könnte für deutsche Unternehmen richtig teuer werden. (Quelle: Matteo Cottardo/getty-images-bilder)

Eine geplante Verordnung der EU zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz stößt auf Kritik. Sie könnte deutsche Unternehmen Hunderttausende Euro kosten.

Die Bayerische Digitalministerin und ein führendes Münchner Unternehmen sind besorgt. Sie fürchten, die geplante EU-Verordnung zur Künstlichen Intelligenz (KI) könnte die deutsche Wirtschaft vor enorme Herausforderungen stellen. "Deutlich mehr als 350.000 Euro" könnte das geplante Regelwerk deutsche Unternehmen kosten. Das fand das bayerische Digitalministerium durch eine Studie in Zusammenarbeit mit dem Münchner KI-Unternehmen appliedAI heraus. Die Studie soll am Dienstag vom bayerischen Digitalministerium veröffentlicht werden, t-online lag die Pressemitteilung vorab vor.

"Wir müssen zu den Gestaltern modernster Technologien wie ChatGPT werden, anstatt reine Konsumenten zu bleiben", sagt die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach (CSU). Das Feld dürfe man nicht nur China und den USA überlassen. Deshalb beauftragte das Digitalministerium eine Studie, um herauszufinden, ob die Pläne der Europäischen Union zur KI überhaupt umsetzbar sind. Jetzt gibt es erste Ergebnisse: Der Entwurf der KI-Verordnung sei zu "risikofixiert" und an vielen Stellen zu "unklar", heißt es in der Pressemitteilung des Digitalministeriums.

Vorwurf: Verordnung funktioniere in der Praxis nicht

Mit der Verordnung will das Europäische Parlament KI regulieren. Der Einsatz von entsprechender Software im Personalmanagement, in der Aus- und Weiterbildung sowie in der kritischen Infrastruktur, sei allerdings risikobehaftet. Deshalb sollen unter anderem in diesen Bereichen strengere Regeln gelten.

Die Verordnung sei so streng, dass sie in der Praxis nicht funktioniere, kritisiert Gerlach. Rund 60 Prozent der Unternehmen, die bereits künstliche Intelligenz einsetzen, fielen dem Regelwerk zufolge in den sogenannten Hochrisikobereich. Für sie könnten bald hohe Mehrkosten entstehen – der Studie zufolge bis zu 350.000 Euro aufgrund von Qualitätskontrollen, die die Unternehmen einführen müssten. Außerdem steigere die regelmäßige Weiterentwicklung der KI-Anwendungen die Kosten weiter.

Deutschland dürfe nicht "zurückfallen"

Gerlach warnt, Deutschland könnte durch die strengen Regeln im internationalen Wettbewerb zurückfallen. "Wir dürfen nicht die Vorteile dieser Systeme vergessen und uns einseitig auf das Risiko fokussieren", sagt auch Andreas Liebl, Chef von appliedAI – ein Münchner KI-Unternehmen, mit dem das Digitalministerium die zugehörige Studie durchführte.

Liebl meint, dass zahlreiche Unternehmer nach Einführung der Verordnung übervorsichtig entscheiden könnten. Viele KI-Anwendungen könnten dabei automatisch auch aus Kostengründen ausgeschlossen werden. Deshalb fordert das bayerische Digitalministerium eine schnellere und klarere Verordnungsentwicklung der EU sowie die Stärkung der "zuständigen Stellen" auf Bundes- und Landesebene.

Wann die EU-Verordnung genau eingeführt werden soll, ist bislang unklar. Geplant ist die Umsetzung bis 2024.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Digitalministerium Bayern vom 28. März 2023
  • Verordnungsvorschlag der Europäischen Union
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