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München

Wohngeld: 11.676 offene Anträge stapeln sich bei der Behörde


Ämter hinken hinterher
Wohngeld: 11.676 offene Anträge stapeln sich bei der Behörde

Von t-online, ok

23.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Nirgends in Deutschland ist wohnen teurer als in München. Das gilt auch für Studenten.Vergrößern des Bildes
Nirgends in Deutschland ist wohnen teurer als in München (Archivbild): Immer mehr Menschen haben Anspruch auf finanzielle Unterstützung. (Quelle: dpa)

Bei der Stadt München häufen sich die Anträge auf Wohngeld. Bei der Bearbeitung hinken die Behörden aber hinterher. Mehr Mitarbeiter sollen deshalb eingestellt werden.

Die Stadt München verzeichnet einen starken Anstieg der Anträge auf Wohngeld, seitdem mehr Menschen Anspruch auf die Hilfsleistung haben. Die Zahl der offenen Fälle bei der Wohngeldstelle lag Ende Februar bei 11.676. Das teilt die Stadt München am Donnerstag mit. Bereits im Januar 2023 stiegen die Antragseingänge im Vergleich zu Januar 2022 um 133 Prozent. Der Stadtrat hat deshalb die Einrichtung einer neuen Beratungsstelle zum Thema Wohngeld Plus beschlossen.

Die Beratungsstelle soll am 3. April ihren Betrieb beginnen. Die neue Anlaufstelle soll die Anträge zunächst sichten, so dass am Ende nur überwiegend Anträge in der Wohngeldstelle ankommen, bei denen voraussichtlich auch ein Anspruch auf Wohngeld besteht. Außerdem soll Antragstellern beim Ausfüllen der Dokumente geholfen werden, um so die Vollständigkeit der Unterlagen zu verbessern und die Anzahl der Online-Anträge zu erhöhen.

Ab dem 1. Januar 2023 haben bundesweit rund zwei Millionen Haushalte Anspruch auf das kürzlich beschlossene Wohngeld Plus. Vor allem Haushalte mit geringem Einkommen, die nach bisheriger Regelung keinen Anspruch auf Bezuschussung ihrer Wohnkosten hatten, sollen wegen steigender Wohn- und Energiekosten entlastet werden. Erstmals werden auch Heizkosten bezuschusst.

Verdreifachung der berechtigten Haushalte erwartet

Die Wohngeldstelle erwartet die Verdreifachung der aktuell rund 4.100 Münchner Empfängerhaushalte sowie die Verfünffachung der Antragszahlen nach Inkrafttreten des Wohngeld-Plus-Gesetzes. Um die Umsetzung der Wohngeldnovelle gewährleisten zu können, wurden bereits mehr Stellen beschlossen: 27 Vollzeitkräfte für den Fachbereich Wohngeld sowie 15 Mitarbeiter für das Servicetelefon des Sozialreferats. Von den 27 Stellen für die Wohngeldstelle und den vorher unbesetzten Stellen seien bereits 14 Stellen fest besetzt, bei den restlichen Stellen liefen die Besetzungsverfahren, heißt es.

Trotz Urlauben und Einarbeitungen konnten im Januar dieses Jahres 1.079 Fälle, im Februar 1.103 Fälle vollständig bearbeitet werden. Insgesamt haben bislang in München 0,4 Prozent aller Haushalte (Stand 2021) Wohngeld erhalten. Das Sozialreferat begrüße daher die Ausweitung des Berechtigtenkreises. Die anvisierte Verdreifachung der Berechtigten sei aus Sicht der Stadt noch viel zu gering.

Um den Kreis der Empfänger noch zu erweitern, seien allerdings eine ausreichende Anpassung der Miethöchstbeträge an die tatsächliche Mietensituation in München und eine Anpassung der Berechnungsformeln für das Einkommen an das aktuell gültige Lohnniveau dringend nötig. Ebenso fordert die Stadt München eine Entbürokratisierung der Verfahren.

Verwendete Quellen
  • muenchen.de: Pressemitteilung der Stadt München vom 23.3.2023
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