Vorfall vor Flüchtlingsunterkunft Schweinefuß gefunden – Polizei vermutet rechtsextremistisches Motiv
Vor einer Unterkunft für Geflüchtete hat ein Passant einen Schweinefuß gefunden. Die Polizei geht von einem rechtsextremen Motiv aus.
Bisher unbekannte Täter sollen einen Schweinefuß vor einer Flüchtlingsunterkunft in München abgelegt haben. Die Polizei bestätigte im Gespräch mit t-online, dass sie von einem fremdenfeindlichen Motiv ausgehe und das zuständige Kommissariat ermittle.
In der Unterkunft in der Nähe des Harras leben Geflüchtete aus 17 Ländern, einige davon mit überwiegend muslimischer Bevölkerung, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Schweine gelten im Islam als unrein. Ein Passant entdeckte den abgetrennten Schweinefuß und rief die Polizei.
Ähnliche Vorwälle liegen nach Angaben der Polizei in München nicht vor. Währenddessen steigt die Zahl der fremdenfeindlichen Vorfälle bundesweit und auch in Bayern stark an. 2022 gab nach Zahlen des Bundesinnenministeriums 121 Überfälle, Anschläge, Sachbeschädigungen und tätliche Angriffe auf solche Flüchtlingsunterkünfte. Das bedeutet eine Zunahme von 73 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021, in dem Behörden 70 solcher Straftaten verzeichneten.
Bayerische Landkreise und Kommunen sind überfordert
In Bayern klagen Landkreise und Kommunen seit Monaten darüber, dass sie den steigenden Flüchtlingszahlen nicht gewachsen sind. Es sei schlichtweg kein Platz da. Einem Bericht des Bayerischen Rundfunks zufolge instrumentalisieren rechtsextreme Gruppen den Unmut in den Kommunen für ihre Zwecke. Demnach nutzen vor allem die Neonazi-Kleinpartei "Der dritte Weg" und die Kameradschaft "Kollektiv Zukunft schaffen – Heimat schützen" (KZSHS) für ihre Stimmungsmache gegen Geflüchtete.
Auch im oberbayerischen Peutenhausen kam es Anfang Februar zu einer mutmaßlich rechtsradikalen Aktion vor der Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge. Dort hatten teilweise vermummte Personen Rauchfeuer gezündet und ein Plakat enthüllt. Die Polizei hat daraufhin drei Tatverdächtige festgenommen.
- Eigene Recherchen
- Telefonat mit der Polizei München am 08.03.2023