14.000 Beschäftigte betroffen In Bayern gehen immer mehr Firmen pleite

Vor allem Industriebetriebe betroffen: In Bayern sind im vergangenen Jahr rund 2.000 Betriebe pleite gegangen – wesentlich mehr als im Vorjahr.
Bedenkliche Entwicklung: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Bayern ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen: Rund 2.000 Firmen haben bei den bayerischen Amtsgerichten ein Insolvenzverfahren eröffnet, das sind 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
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Den stärksten Anstieg (21,4 Prozent) verzeichneten Industriebetriebe, teilte das Landesamt für Statistik hat am Montag mit. 14.106 Beschäftigte waren von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen - ein Plus um 9,9 Prozent. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger stiegen um ein Drittel auf 2,55 Milliarden Euro.
In den kommenden Monaten ist mit weiteren Insolvenzen zu rechnen
Bundesweit hatte sich der Trend zu wieder mehr Firmenpleiten zum Jahresende verfestigt. Hohe Energiepreise, Rekordinflation und die Konsumzurückhaltung von Verbrauchern zwangen mehr Unternehmen zur Geschäftsaufgabe. Den Insolvenzforschern am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge hat das laufende Jahr mit niedrigen Insolvenzzahlen begonnen.
Aber die Zahl der betroffenen Beschäftigten liege deutlich über dem langjährigen Mittel. Für die kommenden Monate rechnen sie mit mehr neuen Insolvenzverfahren. Hohe Lohnabschlüsse und steigende Zinsen belasteten die Bilanzen der Unternehmen zunehmend.
Die Verbraucherinsolvenzen in Bayern sind im vergangenen Jahr gesunken. "Im Jahr 2022 melden 5618 Verbraucher eine Insolvenz an, was einem Rückgang von 20,9 Prozent entspricht", teilte das Landesamt in Fürth mit.
- Nachrichtenagentur dpa