Hetze im Netz Bayerische Studie: Jeder Zehnte bekommt Hass-Nachrichten

Beleidigungen wegen des Aussehens oder der Religion oder sogar Todesdrohungen – Hass im Netz wird in Bayern zu einem immer größeren Problem.
Jeder zehnte Bayer ist laut einer neuen Studie schon Opfer von Hass und Hetze im Internet geworden. "Die Zahlen sind erschreckend", sagte die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU), deren Ministerium die Umfrage in Auftrag gegeben hatte, am Freitag.
Laut den Umfrageergebnissen gilt: Jüngere haben mehr Erfahrung mit Online-Hass. Jeder Fünfte unter 40 wurde demnach schon mal Opfer davon – meist wegen seines Aussehens, seiner politischer Haltung, Religion, Weltanschauung oder Nationalität.
Großes Thema: Sexuelle Belästigung
Mehr als die Hälfte (56 Prozent) derer, die nach eigenen Angaben von sogenannter "Hate Speech" betroffen waren, seien beleidigt oder verleumdet worden. Elf Prozent der Betroffenen gaben sogar an, Todesdrohungen bekommen zu haben.
Ein weiteres großes Thema: sexuelle Belästigung im Netz. Frauen werden laut der Studie online fast vier Mal häufiger sexuell belästigt als Männer (22 Prozent der Betroffenen gegenüber sechs Prozent).
- Nachrichtenagentur dpa