Politisch motivierte Tat vermutet Acht G7-Polizeibusse brennen in München – Zeugen gesucht

Brandanschlag in München: Kurz vor dem G7-Gipfel sind acht Polizeiautos in Flammen aufgegangen. Sie waren vor dem Hotel geparkt, in dem die Einsatzkräfte für die Versammlung untergebracht werden.
Mehrere Mannschaftsbusse der Bundesbereitschaftspolizei sind am frühen Mittwochmorgen mutmaßlich angezündet worden. Die Einsatzkräfte wurden gegen 3 Uhr in die Hochstraße gerufen: Dort standen acht Wagen in Flammen, auch Ausrüstung wurde in Mitleidenschaft gezogen – ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro, so die Polizei am Mittwochmittag.
Die Ermittler gingen demnach wegen den Hinweisen vor Ort schnell von Brandstiftung aus. 20 Einsatzwagen sowie Polizeihubschrauber suchten in der Umgebung nach möglichen Tätern, jedoch vergeblich.
Nun sucht die Polizei München nach Zeugen für die Tat: Personen, die Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen im Bereich Hochstraße, Rablstraße, Gebsattelstraße und Rosenheimer Straße geben können, können sich unter 089/2910-0 bei den Ermittlern melden.
Polizei München geht von politisch motivierter Tat aus
"Wenngleich zum aktuellen Stand der Ermittlungen noch keine abschließenden Erkenntnisse zu den Hintergründen der Brandstiftung vorliegen, wird derzeit von einer politisch motivierten Tat ausgegangen", so die Polizei München.
In dem Hotel, vor dem die Wagen brannten, wohnen die Einsatzkräfte für den G7-Gipfel, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.
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München/Elmau: Protest gegen G7-Gipfel formiert sich
Ermittler untersuchten am Morgen die völlig ausgebrannten Mannschaftswagen. Verletzt wurde niemand. Im Vorlauf zur Versammlung formiert sich auch in Elmau offenbar Widerstand: Dort wurden zuletzt Stromkästen gefährlich manipuliert worden, für die nächsten Tage wurden mehrere Proteste angekündigt.
Für Aufsehen hatte auch die Veröffentlichung von Einsatzplänen der Sicherheitskräfte von dem letzten G7-Gipfel in Elmau im Jahr 2015 gesorgt. Der bayerische Innenminister Joachim Hermann (CSU) beschwichtigte jedoch, dass dadurch kein Sicherheitsrisiko entstanden sei.
Der G7-Gipfel ist vom 26. bis zum 28. Juni auf dem Schloss in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen geplant. Dort treffen sich unter der Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Staats- und Regierungschefs der USA, Großbritanniens, Deutschlands, Frankreichs, Italiens, Japans und Kanadas.
- Nachrichtenagentur dpa
- Polizei München: Mitteilung vom 22. Juni 2022
- Eigene Recherche