München Corona-Deltavariante greift auch in Bayern Raum
Die Zahl der bestätigten Corona-Ansteckungen mit der gefährlicheren Deltavariante des Virus hat sich in Bayern im Verlauf einer Woche fast verdoppelt. Bisher seien bayernweit 229 Fälle der zunächst in Indien bekanntgewordenen Variante bestätigt worden, in der vergangenen Woche waren es noch 132, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. In einzelnen Laboren betrage der Anteil der Deltavariante inzwischen fast ein Viertel, sagte Herrmann.
Schon allein deswegen müsse das Prinzip der Vorsicht weiter gelten, sagte er. "Deshalb heute auch keine großen Lockerungsschritte." Die Deltavariante sei problematisch und produziere Sorgenfalten, auch mit Blick auf andere Länder, etwa Großbritannien, Israel oder Portugal.
Insgesamt habe sich die Corona-Variante aber erfreulich entwickelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag erstmals seit Monaten unter 10. Auch die Belegung der Intensivbetten entwickele sich positiv, sagte Herrmann.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) betonte, dass gerade mit Blick auf die Deltavariante ein vollständiger Impfschutz besonders wichtig sei. "Deswegen müssen wir auch beim Impfen weiter dranbleiben", sagte er. Bayernweit seien bereit mehr als 10 Millionen Impfungen verabreicht worden. 48,1 Prozent der Menschen im Land hätten eine Erstimpfung erhalten, 30,1 Prozent bereits auch eine zweite Impfung. Nachdem auch wegen Impfstoffknappheit in den vergangenen Wochen die Zahl der Erstimpfungen zurückgegangen sei, hoffe er hier nun wieder auf deutlich mehr Tempo.