München Mainfähren, Holzhandwerk, Weben: Kulturerbe-Liste verlängert
Mainfähren, Oktoberfest-Landesschießen, Weben: Die Liste des Immateriellen Kulturerbes in Bayern umfasst jetzt 66 Einträge. Das Kabinett beschloss am Dienstag in München auf Empfehlung eines Expertengremiums die Aufnahme von zehn weiteren "kulturelle Ausdrucksformen" in das Landesverzeichnis.
Neu dabei sind demnach das bayernweit verbreitete Handweben, der Betrieb der Mainfähren in Franken, das Coburger Friedensdankfest in Meeder, die Holzbildhauerschulen in Bayern, die Holzkirchener Kerzenwallfahrt zum Bogenberg, der Kirchseeoner Perchtenlauf, das Münchner Marionettentheater, das Nördlinger Stabenfest, das Oktoberfest-Landesschießen und das Oktoberfest-Armbrust-Landesschießen sowie die Schwedenprozession und das Laienfreilichtspiel/Heimatspiel "Die Schutzfrau von Münnerstadt".
Immaterielles Kulturerbe sind Traditionen, die einer Gemeinschaft ein Gefühl der Identität und Kontinuität vermitteln. Dazu zählen zum Beispiel Bräuche, überliefertes Wissen oder traditionelle Handwerkstechniken. Alle zwei Jahre kann während einer bundesweit einheitlichen Bewerbungsphase ein Aufnahmeantrag gestellt werden. In Bayern nimmt das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat die Bewerbungen entgegen.
"Gerade in Bayern genießen die Pflege und der Erhalt von Kultur, Tradition und Bräuchen einen besonders hohen Stellenwert", teilte die Staatskanzlei mit. Das Bayerische Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes umfasse vielfältige Formen kulturellen Erbes, die im Bewusstsein der Bevölkerung breit verankert seien.
In der Bundesrepublik Deutschland ist das Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes im Jahr 2013 in Kraft getreten. Zentraler Bestandteil der Umsetzung ist die Einrichtung eines Bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes, in dem sich mittlerweile 126 Einträge befinden. Neben dem Bundesweiten Verzeichnis führt der Freistaat ein eigenes Landesverzeichnis.