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München: Weniger Arztpraxen und mehr Heilpraktiker in Bayern


Landflucht von Ärzten
Weniger Arztpraxen und mehr Heilpraktiker in Bayern

Von dpa
Aktualisiert am 29.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Sprechzimmer in einer Hausarztpraxis (Symbolbild): Immer mehr Ärzte verlassen die ländlichen Regionen.Vergrößern des Bildes
Ein Sprechzimmer in einer Hausarztpraxis (Symbolbild): Immer mehr Ärzte verlassen die ländlichen Regionen. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa)
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In Bayern gibt es immer weniger Arztpraxen und Apotheken – die Versorgung auf dem Land wird lückenhafter. Gleichzeitig boomt die Heilpraktiker-Branche.

Die freien Gesundheitsberufe boomen in Bayern – mit Ausnahme von niedergelassenen Ärzten und Apothekern. Von 2015 bis 2020 schrumpfte die Zahl der Arztpraxen um über 900, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie des Instituts für Freie Berufe an der Universität Erlangen-Nürnberg hervorgeht.

Auch bei den Apotheken sinkt die Versorgungsdichte. Gleichzeitig ist aber laut Studie die Zahl der Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und anderer Selbstständiger in Heilberufen rasant gestiegen.

Demnach gab es 2015 noch 20.971 selbstständige Ärzte in Bayern, Ende 2020 waren es noch 20.068. Das entspricht einem Minus von über vier Prozent. Das bedeutet nicht, dass es insgesamt weniger Ärzte in Bayern gibt, denn die Zahl der Krankenhausmediziner ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Doch auf dem Lande mache sich der Rückgang der Arztpraxen bemerkbar, sagte der Präsident des Freiberuflerverbandes VFB, Michael Schwarz.

Fachkräftemangel im Gesundheitswesen in Bayern

Ähnliches gilt für die Apotheken. Im selben Zeitraum ging die Zahl der selbstständigen Apotheker mit eigenem Betrieb um über 260 zurück – von 2.769 auf 2.503. "Das ist durchaus ein besorgniserregender Trend", sagte Schwarz auf einer Pressekonferenz im Münchner Wirtschaftsministerium. Mittlerweile kommen auf einen Apotheker -– die angestellten mitgerechnet – 2.054 Bürger. Vor fünf Jahren waren es laut Studie noch 1.520.

Die gegenteilige Entwicklung ist bei Heilpraktikern, Ergo- oder Psychotherapeuten eingetreten. Die Zahl der Selbstständigen in der Kategorie "andere freie Heilberufe", zu der Heilpraktiker und Ergotherapeuten ebenso wie Hebammen gehören, wuchs von 2015 bis 2020 um über 6.000 auf 41.322. Die Zahl der selbstständigen Psychotherapeuten stieg laut Studie um über 700 auf 4.060.

Auch jenseits des Gesundheitswesens ist die Zahl der Freiberufler in den vergangenen Jahren gestiegen, seien es Ingenieure oder Künstler. "Freie Berufe haben für uns eine fundamentale Bedeutung", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert. Wie andere Branchen leiden die freien Berufe aber unter wachsendem Fachkräftemangel. So meldeten 90 Prozent der Steuerberater, dass sie Personal suchen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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