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München

Tierheim München: Neue Hoffnung für misshandelte Hündin Bella


Tierheim München hatte Aufruf gestartet
Misshandelte Bella sollte zurück zu Halterin – Übergabe gestoppt

Von t-online, cgo

Aktualisiert am 03.06.2025Lesedauer: 3 Min.
Als "Skelett mit Haut" bezeichneten die Tierretter damals die vollkommen abgemagerte Bella.Vergrößern des Bildes
Als "Skelett mit Haut" bezeichneten die Tierretter damals die vollkommen abgemagerte Bella. (Quelle: Tierheim München)
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Im Februar hatte das Münchner Tierheim eine abgemagerte Hündin gerettet. Nun sollte Bella zurück zur Halterin – die Übergabe wurde in letzter Sekunde gestoppt.

Sie war bis auf die Knochen abgemagert, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten – und wurde in letzter Minute gerettet. Nun, Monate später, sollte die junge Hündin Bella auf richterliche Anordnung hin zurück in die Obhut der Frau gebracht werden, die sie beinahe verhungern ließ.

Für das Münchner Tierheim ist der Fall laut eigener Aussage "einer der schlimmsten" in seiner Geschichte. Deshalb starteten die Tierschützer einen Aufruf auf Instagram – mit Erfolg.

Tierschützer fanden "Skelett mit Haut"

Im Februar 2025 hatte eine aufmerksame Passantin das Veterinäramt München-Land informiert: In Unterhaching sei eine auffallend abgemagerte Hündin gesichtet worden. Die alarmierten Behörden fanden eine sechs Monate alte Magyar-Vizsla-Hündin in einem dramatischen Zustand. Tierpfleger sprechen von einem "Skelett mit Haut". Das Tier lebte in einer ganz normalen Wohnung – betreut von einer Halterin, die sich uneinsichtig zeigte.

Ihre Aussagen reichten von: "Die Rasse sieht halt so aus" bis hin zu "Ich wollte, dass sie klein bleibt". Einen Tierarzt hatte die Frau offenbar nie aufgesucht. Das Veterinäramt schritt ein – Bella wurde sofort in die Obhut des Tierheims München gebracht.

Monatelange Pflege – und große Fortschritte

Im Tierheim startete ein Wettlauf gegen die Zeit. Die unterernährte Hündin wurde in eine Pflegestelle verlegt, rund um die Uhr betreut und schrittweise aufgepäppelt. Nach wenigen Wochen war die einst gekrümmte Hündin schmerzfrei, voller Energie – und wuchs zu einer gesunden, lebensfrohen Junghündin heran. Mitte Mai wog Bella mit 20 Kilo doppelt so viel, wie bei ihrer Ankunft.

Eigentlich sollte sie dauerhaft bei ihrer Pflegemutter bleiben, doch dann kam vor wenigen Tagen der Rückschlag: Eine richterliche Anordnung verpflichtete das Tierheim, die Hündin an ihre ursprüngliche Besitzerin zurückzugeben – eine Frau mit Gehbehinderung, die bereits mehrfach im Tierheim erschienen war, ohne die Situation nachvollziehen zu können.

Für das Tierheim war die Entscheidung laut eigener Aussage ein Schock. Sämtliche Versuche, juristisch gegen die Herausgabe vorzugehen, scheiterten zunächst. Die Sorge ist groß: "Wir rechnen mit erneuter Abmagerung, Vernachlässigung, gesundheitlichem Leiden oder auch gefährlichen Unfällen", heißt es aus dem Tierheim.

Öffentlicher Aufruf sorgt für Teil-Erfolg

Eigentlich hätte die Rückgabe der Hündin an diesem Dienstag stattfinden sollen – so weit kam es allerdings nicht: "Die für heute angeordnete Übergabe von Bella an ihre ehemalige Besitzerin wurde in letzter Sekunde gestoppt – die Behörden haben Einspruch eingelegt!", heißt es von den Tierschützern in einem Instagram-Beitrag.

In den Tagen zuvor hatte das Münchner Tierheim immer wieder an die Bevölkerung appelliert, die Behörden zu kontaktieren sowie selbst eine Petition gegen die Rückgabe gestartet. "Dank eures öffentlichen Drucks, eurer Solidarität und Unterstützung haben wir wertvolle Zeit gewonnen – Zeit, die Bella schützen kann." Ob die Hündin nun final nicht zu ihrer Besitzerin zurückmuss und wie es mit ihr weitergeht, bleibt noch abzuwarten. Ein wichtiger Schritt sei allerdings gemacht, so das Tierheim.

Appell an die Öffentlichkeit

Der Tierschutzverein München will mit der Veröffentlichung des Falls wachrütteln – und appelliert an alle Münchner, Missstände umgehend zu melden. "Wer wegschaut, riskiert Leben", so die Botschaft. Gleichzeitig fordern die Verantwortlichen eine bessere rechtliche Absicherung für beschlagnahmte Tiere – damit gerettete Tiere nicht erneut in die Hände ihrer früheren Halterinnen oder Halter zurückmüssen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung Tierheim München, 22. Mai 2025
  • instagram.de: Beitrag vom Tierheim München, 3. Juni 2025
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