Vom Skandalrocker zum Familienvater Pete Doherty rechnet in München mit seiner Vergangenheit ab
Pete Doherty zeigt sich in München mit Hund Gladys und erinnert sich ans "Atomic Café". Der Ex-Skandalrocker führt heute ein Leben, das ihn selbst überrascht.
Der einstige Skandalrocker Pete Doherty präsentierte sich bei seinem Besuch in München von einer ganz neuen Seite. Mit seinem großen Hund Gladys an der Leine schlenderte der 46-Jährige entspannt durch die Straßen der bayerischen Landeshauptstadt, grüßte freundlich Passanten und führte ausgiebige Gespräche mit anderen Hundebesitzern.
Von dem hageren, drogensüchtigen jungen Mann, als der der Musiker einst bekannt wurde, ist kaum noch etwas zu erkennen. Der Brite erinnerte sich während seines Aufenthalts an frühere Auftritte in München und an das inzwischen geschlossene "Atomic Café", das, wie er bedauerte, leider "tot" ist.
Neues Soloalbum "Felt Better Alive" erscheint am Freitag, 16. Mai
Am Rande seines Konzerts in München gab Doherty der Deutschen Presse-Agentur ein Interview zu seinem neuen Soloalbum "Felt Better Alive", das am Freitag (16. Mai) erscheint. "Ruhm und Geld, das war unser Fluch", blickte er auf seine Vergangenheit zurück. "Darum waren wir so abgefuckt, weil es uns völlig egal war, wie wir das erreichen."
Inzwischen scheint sich das Leben des ehemaligen Libertines-Frontmanns, der einst durch seine Eskapaden, die Beziehung mit Kate Moss und spektakuläre Auseinandersetzungen mit seinem Bandkollegen Carl Barât Schlagzeilen machte, grundlegend gewandelt zu haben. "Heute liegen Tragik und Schatten über der Welt, die ganze Welt ist im Krieg, überall fliegen Bomben und rechtsgerichtete Oligarchen übernehmen die Macht. Aber mein Leben ist tatsächlich ziemlich ruhig und still", sagte er im Interview.
Neues Pete Doherty-Album mit ungewohnten Country-Klängen
Sein neues Album spiegele diese Veränderung wider: Es sei poetisch, mit klassischem Doherty-Sound, aber auch ungewohnten Country-Klängen. In "Pot of Gold" gibt der Musiker Einblick in sein Familienleben mit Frau Katia und Tochter Billie-May in der Normandie: "Daddy's trying to write you a lullaby", heißt es in dem Song. Wenn er von der Tour zurückkehrt, sei er dran mit dem Windelnwechseln, verriet Doherty. Seine Frau sei da sehr klar.
Mit knapp 30 Minuten Spielzeit ist "Felt Better Alive" relativ kurz geraten. "Aber es ist perfekt", betonte Doherty. "Ich war selbst überrascht, wie kurz es ist, aber es fehlt nichts."
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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