Künstler zeigt konservierte Leichen Umstrittene Ausstellung "Körperwelten" zurück in München

Plastinierte Körper, offene Nervenstränge und ein Blick tief ins Innere: Die umstrittene Ausstellung "Körperwelten" kehrt nach München zurück.
Sie polarisiert seit Jahrzehnten – und zieht dennoch Millionen an: Die Ausstellung "Körperwelten" kehrt am 11. April in die Kleine Olympiahalle zurück. Nach Stationen 2003 und 2014 ist es bereits der dritte Besuch im Münchner Olympiapark. Präsentiert werden erneut Plastinationen: also tote, konservierte Körper von Menschen und Tieren.
Unter dem Titel "Am Puls der Zeit" zeigt die Schau von Gunther von Hagens und Kuratorin Angelina Whalley, wie der menschliche Körper aufgebaut ist – und wie er auf Stress, Bewegungsmangel oder ungesunde Ernährung reagiert. Ziel sei es, so Whalley, ein besseres Verständnis für die Vorgänge im Körper zu schaffen. Auch Tiere stehen dieses Mal im Fokus: Neben einem Gorilla und einer Giraffe wird ein plastinierter Elefant zu sehen sein – laut Veranstalter der größte weltweit, der je auf diese Weise konserviert wurde.

So funktioniert die Konservierung der Leichen
Bei der Plastination wird ein Körper dauerhaft haltbar gemacht, indem ihm Wasser und Fett entzogen und durch Kunststoff ersetzt werden. Zunächst stoppt eine Formalinlösung die Verwesung und ermöglicht die anatomische Präparation, bei der Organe, Muskeln und Nerven freigelegt werden. Anschließend wird der Körper in Aceton entwässert und entfettet. In einem Vakuum saugt das Gewebe flüssiges Silikon auf, das das Aceton ersetzt. Danach wird das Präparat in die gewünschte Position gebracht und fixiert. Zum Schluss härtet ein Spezialgas das Exponat – der Körper ist nun dauerhaft konserviert.
Seit ihrer Premiere 1995 haben über 56 Millionen Menschen die "Körperwelten" besucht. Die gezeigten Präparate stammen aus einem Körperspende-Programm des Instituts für Plastination in Heidelberg. Mehr als 21.000 Menschen haben sich laut Veranstalter freiwillig dafür registriert.
Kritik an Ausstellung ist ungebrochen
Doch so erfolgreich die Ausstellung auch ist – sie bleibt umstritten. Kritiker werfen ihr seit Jahren vor, pietätlos mit den Überresten Verstorbener umzugehen. Auch juristisch war das Projekt immer wieder Gegenstand von Auseinandersetzungen. Die Veranstalter betonen hingegen, alle Exponate stammten von freiwilligen Spenderinnen und Spendern, deren Willen respektiert werde.
Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 14. September in der Kleinen Olympiahalle. Der Eintritt ist kostenpflichtig. Weitere Informationen zu Tickets, Führungen und Begleitprogrammen gibt es auf der offiziellen Website der Körperwelten.
- Pressemitteilung des Olympiaparks München, 26. März 2025
- koerperwelten.de